Samstag, 29. November 2008

081128 - schlaffahrt zur schlafenden stadt

Erst mal eine Nachlese zur Nachtfahrt - im Sleeper-VIP-Bus Nr. 2222.
Die Zeit bis zur Abholung verbrachten wir in der 'Lobby' unseres Guesthouses in Vientiane beim Betrachten der Bombay-Anschlaege. CNN ist wieder mal ueberall live dabei - nur: wissen tun sie auch nicht mehr, denn ins belagerte Hotel koennen sie auch nicht rein. Und so wiederholen sich die Aussagen in kurzen Abstaenden.
Mit uns wartet ein junges deutsches Paerchen; die beiden wollen noch bis Mitte April unterwegs sein. Und dann kommt das Transportvehikel - es ist kein Tuktuk, sondern ein Sammeltaxi. Da passen mehr rein. Zunaechst also wir - zu den schon vorhandenen 2 Englaendern - dann wird weiter gesammelt. Nachdem wir zu 14 auf den beiden Baenken sitzen, bleiben zwei Spanier lieber stehen - noch mehr Zusammenruecken ist fuer Europaeer nicht mehr sittlich… Eigentlich fuer unser Gepaeck auch nicht, aber unsere Koffer liegen ja ganz unten und fallen im Zweifelsfall als letzte… Und es geht noch mehr. Zwei weitere Gaeste werden - nach dem Gepaeck - vorne platziert und auf geht's zum froehlichen Busbahnhof. Den wir noch kurz vor der Abfahrt erreichen - ich denke aber, dass die auch auf uns gewartet haetten.
Es steht eine ganze Reihe von Bussen rum - einige Sleeper, andere mit breiten Sitzen, und uns erwartet man im meistbemalten Bus Nr. 2222. Innen - zweistoeckig ausgebaut, auf jeder Seite zwei Sleepers. In Honeymoon-Breite. Nur honeymoont bei uns nichts, auch wenn uns zwei nette einheimische Maedels vom anderen Bus aus auffordern, einen Wechsel durchzufuehren. Nix da - jetzt wird gefahren! Basta.
Irgendwie schaffen wir beide es, uns nebeneinander zu legen, ohne gleich die Extremitaeten dem anderen irgendwohin zu stossen. Es gibt ein Abendessen - im Liegen (wir packen's mal ein fuer schlechte Zeiten), ein Wasser und dann ist Bettruhe.
Bettruhe? Naja, von Ruhe kann nicht gerade die Rede sein, auch wenn der Geraeuschpegel der Mitpassagiere sich in Grenzen haelt. Ganz besonders nervig sind die blitzlichtartigen Lichter, die in ihrer Intensitaet, unabhaengig ob sie von anderen Fahrzeugen kommen (sofern die ueberhaupt mit Licht fahren) oder von Reklametafeln oder sonstwas - auch durch die geschlossenen Lider dringen. Gewoehnungsbeduerftig - falls wir irgendwann mal schlafen wollen. Ich versuche, meine Standard-Einschlafstellung auf dem Bauch einzunehmen - Fehlanzeige. Nach vier 90° Drehungen bin ich wieder in der Standard-Rueckenlage angekommen. Was nicht heisst, dass ich das nicht noch einige Male weiter versuche. Irgendwann aber doesen wir doch ein, von Tiefschlaf ist nicht die Rede - zumindest bis kurz vor Pakxe, wo wir beide gerade richtig am Schlafen sind.
Morgen in Pakxe am Busbahnhof.
Noch im Bus werden wir von Tuktuk Fahrern aufgesucht - grade richtig fuer Morgenmuffel wie mich. Sollen mich doch erst mal rauslassen, dann aufs Klo, dann Augen auf und dann reden wir mal weiter. Laut Stadtplan sind wir ziemlich weit ausserhalb, was den Preis von 10.000 Kip pro Person fuer die Fahrt ins Zentrum etwas unwahrscheinlich macht. Und dass dann noch ein gemeinsamer Preis von 10.000 Kip akzeptiert wird, umso mehr. Die Fahrt endet auch kurz nach dem Terminal an einem Guesthouse. No! No! Wir wollen doch in die Stadt, nicht irgendwohin am Rand. 'That is the city!' Und wenn Ihr Trottel nicht wollt, dann fahre ich Euch halt weiter (meine persoenliche Interpretation des Gemurmels des Tuktuk Fahrers). Gesagt, getan. 1 km weiter setzt er uns aber ganz dezidiert ab. Das sei es nun wirklich! Auf der anderen Seite liegt das gigantische Champasak Palace Hotel - eine Zuckerbaeckerarchitektur, mit Livreen am Portal zur geschwungenen Einfahrt. Genau das Richtige fuer uns Rucksacktouristen! Also marschieren wir in die gleiche Richtung, die schon der Tuktuk Fahrer genommen hat. Einige weitere Angebote lehnen wir ab, bis uns einer deutlich zu verstehen gibt, dass wir stadtauswaerts laufen! Stadtauswaerts? Komisch - aber nach Studium des Stadtplans stimmt das. Also - retour. Irgendwie laufen wir hier offenbar anfangs immer verkehrt (Aufloesung spaeter).
Nach einiger Zeit werden wir von einem Hotelangestellten belaestigt. Da sei ein neues Hotel, das erst eroeffnet wurde, und nur 18$ kosten wuerde. Fuer 15$ schauen wir es uns mal an. Komplett neu, komplett leer, wir scheinen die einzigen Gaeste im 50 Zimmer Haus zu sein. Und sauber. Blitzblank (wurde ja auch noch nicht benutzt). An einer Seite des Gebaeudes fehlen zwar noch die Balkonbruestungen - aber wir nehmen ein Zimmer auf der anderen Seite, etwas mehr laermberuhigt. Und geniessen erst mal die warme Dusche. Die ist nach dieser Nacht auch richtig noetig.
Dann geht's erst mal zum Fruehstuecken. Im zweiten Lokal werden wir fuendig - das Fruehstueck ist richtig gut. So gestaerkt nehmen wir die Erkundung der Stadt in Angriff. Die Hauptstrasse runter (an der wir wohnen), auf den Mekong zu (wie uns der Hotelboy erklaert), der dann gar nicht der Mekong ist, sondern der Xe Don (Sedon gesprochen), der etwas weiter in den Mekong fliesst. Im Tourismusbuero erkundigen wir uns nach Moeglichkeiten, die Gegend hier unsicher zu machen. Im Gespraech sind zwei Mekong Inseln etwa 15 km noerdlich, in einem Naturschutzgebiet gelegen und mit der Moeglichkeit, bei Einheimischen zu Uebernachten. Kosten: 115 $ pro Person (zzgl. Unkosten). Woww - das koennen wir auch billiger. Aus dem LP haben wir die Idee, den Southern Swing zu fahren. Auch das ist moeglich - wenn man Motos mietet - oder per Guide und Minibus fuer sowas wie 80 $ pro Person. Preise haben die hier! Shocking. Also marschieren wir erst mal weiter und kommen - oh Wunder - zum VIP Busbahnhof, der mitten in der Stadt liegt und NICHT mit dem Busterminal identisch ist, das 7 km oestlich liegt. Da wird uns klar, wo unser Initialfehler lag. Aber - wie soll man das alles wissen?
Der Zusammenfluss von Xe Don und Mekong ist wohl das Landmark der Gegend. Wir haben ja schon einige gesehen, aber einen derart trostlosen bisher noch nicht. Und wenn wir von Ruhe in Luang Prabang gesprochen haben und von einer gewissen Beschaulichkeit in Vientiane - hier ist toteste Hoser (beide Wort muessen gesteigert werden, um das zu beschreiben). Absolut NIX los. Kein Verkehr, einige Touristen im 'Zentrum', viele Internet Cafes, einige Lokale. That's it. Und das war's.
Wir schlendern am Gouverneurspalast entlang - kein Verkehr, keine Autos, immerhin sind einige Kinder gegenueber in der Schule. Der Markt - uebersichtlich und kaum besucht (Erwin bekommt einen Topf Nudelsuppe, der mir zu abschreckend gross ist). Dann beschliessen wir, dass wir die Beschlussfassung ueber die weiteren Tage hier im Sueden auf die Zeit nach einem Mittagsschlaf legen. Guter Entschluss - muede sind wir nach der Fahrt ja nun wirklich.
Und danach legen wir uns fest:
Morgen und uebermorgen wollen wir Richtung Bolaven Plateau, in das Herz des laotischen Kaffeeanbaus und eine natuerliche, unberuehrte Gegend. Moeglichst mit Motos, damit wir auch von der Landschaft etwas mitbekommen. Uebernachtung noch offen, wo und wie - entscheiden dann vor Ort. Den Besuch der beiden Inseln machen wir - falls ueberhaupt - dann danach. Ein Reisebuero spaeter haben wir dann - nein, nicht die Motos oder eine Rundreise gebucht - die Fahrt nach Siem Reap gebucht. Ein kompetenter Verkaeufer, der beste Preis, den wir bisher gesehen haben, und ein guter Service: Abholung vom Guesthouse auf einer der 4000 Inseln (der groessten, sonst muesste man etwas lange nach uns suchen), dann Ueberfahrt per Longboat ans Mekong Ufer, anschliessend per Minibus zur kambodschanischen Grenze, Umstieg auf einen kambodschanischen Minibus bis Stung Treng in Kambodscha, danach Umstieg auf einen lokalen Bus bis Kampong Cham. Uebernachtung. Von dort sind es am naechsten Tag noch 4 Stunden bis Siem Reap. Alles einfach, alles easy.
Die Suche nach Motos ist dann etwas langwieriger, aber auch da werden wir fuendig. Da alle einen Einheitspreis haben, nehmen wir zwei bei einer Dame, die am Vertrauenswuerdigsten erscheint. Voraussetzung: die Paesse, kein Fuehrerschein. Und dabei hatte sich Traudl so sehr ins Zeug gelegt, uns eine Kopie von Erwin's Fuehrerschein zu mailen. Trotzdem vielen Dank. Und irgendwie werden wir mit den Dingern schon zurecht kommen …
Dann noch kurz den Blog upgedatet und dann ist schon Abend - mit einem Dinner bei einem Inder und einem Dinner-Abschluss nebenan bei einem Espresso, gekocht in einer Gacha Maschine. Eigentlich ganz gut, wenngleich die Crema noch etwas cremiger haette sein duerfen. Und dann - dann ist nix mehr. Gibt ja nichts zu tun, ausser Bilder zu uebertragen und den Text fuer den Blog zu schreiben.

Freitag, 28. November 2008

081127 - vientiane - per zweirad

Heute ist schon wieder ein Abreisetag - aber diesmal am Abend. Per Overnight-Bus nach Pakxe. Ueber 670 km. Das ist ziemlich die laengste Strecke, die wir auf dieser Reise irgendwann mal auf Grund an einem Tag zuruecklegen - und das bei den erfahrungsgemaess 'gewoehnungsbeduerftigen' Strassen. Vielleicht schaukeln uns die vielen Schlagloecher aber auch in den sanften Schlaf. Mal sehen.

Jedenfalls lassen wir den Tag vientianisch - d.h. locker und gemuetlich - angehen. Fruehstueck in einem gemuetlichen Lokal, das sich dann als genauso teuer erweist, als wenn wir irgendwo ein Standardangebot genommen haetten.

Danach geht's auf ATM-Suche. Zuvor waren wir schon gestern an mehreren Automaten abgewiesen worden - entweder funktionieren die hier wirklich nicht, oder sie wollen uns einfach aergern. Dieser aber erwies sich als schluckfaehig und nimmt sogar meine EC-Karte, im zweiten Anlauf.

Danach genehmigen wir uns zwei Fahrraeder - Bikes waere uebertrieben, auch wenn diese deutlich besser als die bekannten aus Sukhothai waren. Und beim gemaechlichen vientianischen Verkehr ist das alles gut machbar.

Zunaechst fahren wir mal die Ufer'promenade' entlang, machen einen Mittagsstop beim VNP, wo es besonders gute Baguette geben soll. Laut Fuehrer - und unserer Erfahrung. Mittlerweile. Danach geht's weiter am Mekong entlang, bis dieser Uferweg irgendwann zu Ende ist. Danach machen wir uns auf zum beruehmtesten Heiligtum von Laos, dem That Luang. Erst wollen wir vor dem Eingang parken, aber irgendein selbsternannter Parkplatzganove will dafuer 4000 Kip haben. Also parken wir auf einer oeffentlichen und freien Stelle einige hundert Meter entfernt, was den Typen ziemlich erzuernt. Ein Moench meint aber, dass das alles ganz OK sei.
Der Tempel ist allein schon von seiner Groesse her beeindruckend. Er besteht i.w. aus einer vergoldeten Stupa, ca. 45 m hoch. Das Symbol der Lotosbluete beherrscht wieder die Architektur. Alles in allem ist es hier aber - fuer ein kulturelles Landeszentrum - erstaunlich ruhig.

Was wir dann nicht mehr sind, als wir unsere Raeder erreichen: Der Typ hat doch glatt die Luft aus unseren Reifen gelassen. Stocksauer stellen wir ihn und seinen Kumpan zur Rede, machen klar, dass wir ihn fotografiert haetten - aber stossen nicht gerade auf Verstaendnis. Es wird uns bedeutet, dass wir uns einfach schleichen sollen. Telefonate bei der Polizei helfen auch nichts, denn die hebt entweder nicht ab oder ist belegt. Offenbar ist diese Situation aber ueberall bekannt - ein Busfahrer zeigt uns grinsend den Weg zur naechsten Pumpe - etwa 500m entfernt, die Tuktuk-Fahrer grinsen ueber alle Backen und auch der Polizist an der Kreuzung kennt den Weg. Und - oh Wunder - hier wird fuer's Aufpumpen der gleiche Betrag verlangt, der auch fuer's Fahrradabstellen erwartet wurde. Ein Schelm wer Schlimmes dabei denkt. Naja, die 4000 Kip (35 Cents) muessen wir halt als Investition in Erfahrung abschreiben.

Beim Zurueckfahren nehmen wir einen Umweg - nicht ganz freiwiliig, aber die Strassen machen einfach unsolide Kurven, und kommen schliesslich doch noch zu einem ansprechenden Cafe im Zentrum, wo wir es uns gut gehen lassen. Schliesslich geniessen wir noch den Sonnenuntergang am Mekong, wo die Sonne ueber dem heute durch die Flughafensperrungen etwas aufgewuehlten Thailand untergeht.

Auf einem Parkplatz am Flußufer werden wir durch zwei Autos wieder an die unsaegliche Geschichte des Landes erinnert. Eines davon gehoert einer Organisation, die Bomben und Landminen entfernt und das andere der Swiss Foundation for Mine Action: taegliche Aufgaben im meist bombardierten Land der Welt!

Ein Sandwich spaeter - es war einfach mittags zu gut - geht's zurueck zum Hotel, wo wir jetzt auf den Transport zum Bus-Terminal warten.

Donnerstag, 27. November 2008

081126 - vientiane capital

Was ist Vientiane?

Vientiane besteht aus einem Arc de Triomphe, einer Champs Elysee, diversen Ministerien und einem Praesidentenpalast, einigen Tempeln und unzaehligen Reisebueros.Das ist das Ergebnis unserer heutigen Investigation.

Erlaeuterung: Die Prachtstrasse wird umgangssprachlich Champs Elysee des Ostens genannt und fuehrt vom Triumphbogen zum Praesidentenpalast. Den Bogen kann man besteigen - 162 Stufen, europaeische Masse und Geometrie - und hat dann einen Ueberblick ueber die Stadt. Man muss bei der Groesse auch gar nicht so hoch hinaus…

Nach einer ausgiebigen Besichtigung laufen wir zurueck Richtung Zentrum, passieren die hochbefestigte amerikanische Botschaft, dann den Palast und kommen zum Wat Sisaket, einem wirklich bemerkenswerten Denkmal buddhistischer Kultur. Auf recht engem Raum sind mehr als 10.000 Buddhastatuen untergebracht - ein unglaublicher Anblick. Leider hat das Bauwerk schon sehr gelitten und beduerfte dringend einer Sanierung. So sind auch die schoenen Fresken im Inneren des Tempels fast nicht mehr nachzuvollziehen.

Schliesslich schlendern wir den Mekong entlang, der hier so traege fliesst, um sich der Stadt anzupassen. Auf einer Terrasse mit Sicht nach Thailand machen wir Mittag, bevor wir versuchen, unsere Fahrt nach Pakxe oder Savanaketh zu organisieren. Quintessenz nach divers(est)en Reisebuerobesuchen: es geht nicht ohne Nachtfahrt. Und sinnvoll ist dann nur Pakxe. Also werden wir schon morgen Abend von hier abduesen und dann uebermorgen zwischen 05:00 und 06:00 in Pakxe einlaufen. Dann um die Erfahrung einer Busnacht - immerhin in einem Sleeper VIP (!) - reicher.

Einige Tempel besuchen wir auf der weiteren Exkursion und landen schliesslich im bemerkenswerten Antik Cafe, das offenbar nur zur Unterstuetzung des darunterliegenden Antiquitaetenhandels eroeffnet wurde. Aber ungemein schnuckelig ausgestattet ist. Es ist einen Besuch wert, wenngleich der Cappuccino seinen Namen etwas zu Unrecht traegt.

Abends gehen wir zum dinieren wieder zum schon bekannten Inder und essen wieder richtig koestlich. Ich lasse mich und meine maltraetierte Achillessehne dann noch durchkneten - denn Massagesalons gibt's auch genug und ein guter ist gleich beim Guesthouse.

Das ist also Vientiane - nicht gerade eine Weltstadt, aber gemuetlich und ueberschaubar und freundlich.

Dienstag, 25. November 2008

0811124 - 10 stunden im bus

abgeholt wurden wir punkt 7 per tuktuk von unserem guesthouse. dann hatten wir zwar nach ankunft am bus terminal noch elendiglich lange zeit - aber zeit spielt in laos nur wenig rolle.

mit einem sog. special vip-bus ging's dann richtung vientiane - eigentlich aber eher richtung berge. der erste teil war gepraegt von schoenen landschaften und entsprechend komplexen strassen. aber das kennen wir ja schon - auch wenn die nationalstrasse 13 gut (relativ) in schuss ist.

nach einiger zeit aendert sich dann die landschaft in fast alpin - hohe, schroffe gipfel beherrschen die szenerie. natuerlich sind sie trotz ihrer hoehe hier alle bewaldet, was einen zusaetzlichen reiz der landschaft ausmacht.

nach 4 1/2 stunden hielten wir mal fuer eine kurze mittagspause mit nudelsuppe oder reis - was im preis inbegriffen.

danach noch einmal phantastische landschaft bis vang vieng und dann haben sie auf einmal alle berge weggeraeumt: alles total flach.

nach endloser sitzerei - die ich meist verschlafen habe - sind wir dann endlich ins terminal in vientiane eingerollt, per tuktuk zum guesthouse geduest und haben jetzt noch indisch zu abend gegessen. alternative zur laos kost.

Montag, 24. November 2008

081124 - technologie disaster

Wie ueblich - ein Unglueck kommt selten allein.

Anfangs der Reise hatte schon mein Standardobjektiv (das Canon 28-300) mal blockiert, aber durch Schuetteln habe ich es wieder dazu bewegen koennen, sich selbst zu bewegen - der gesamte Zoombereich stand also wieder zur Verfuegung. Bis heute. Jetzt klemmt es bei 55 mm, laesst sich zwar in den Tele-, aber nicht in den Weitwinkelbereich schieben. Da dieser aber ungefaehr die Haelfte meiner Aufnahmen betrifft - muss ich mir jetzt wohl was anderes ueberlegen. Sch…, aber schon wirkliche Sch…

Dazu kommt: gestern begann mein super-duper Nokia N82 Handy den Geist aufzugeben - aber (s.o.) ich konnte es wieder zum Laufen bringen. Bis zum Abend. Seitdem ist Finito. Tutto completto finito. Das Display mag einfach nicht mehr. Laut den bekannten Sounds muesste es zwar telefonieren koennen, aber ich kann keine Nummer lesen, keine SMS, keine gespeicherten Daten sehen (und das ist zweifach kritisch - nicht nur wegen der ab jetzt vergessenen Geburtstage). Ein Klasse-Tag. Technologisch.

Wir waren schon um 05:15 aufgestanden, um die Prozession der Moenche zu sehen. Noch in totaler Finsternis kamen sie in mehr oder weniger kleinen Gruppen an und bekamen den Reis von den Glaeubigen ueberreicht. Alles in voelliger Stille. Die Hingabe der Glaeubigen an ihre Religion war dabei fuer mich am Beeindruckendsten.


Nach Buchung einer Unterkunft in Vientiane fuer morgen machten wir uns auf den Weg zu big brother mouse. Zum Englisch-Unterricht. Wobei wir natuerlich nicht wussten, was uns erwarten wuerde. Es waren: 5 Studenten und 3 Falangs (Auslaender). Ich kam also gerade recht und unterhielt mich fuer fast zwei Stunden mit dem 20 jaehrigen Hmong Seng Souly. Sowohl dessen Fragen als auch seine Lebensschilderung waren 'eye-openers'. Er ist der aelteste von 7 Geschwistern und demnach muss er auf das College (nicht wirklich vergleichbar mit einem amerikanischen oder anderen College), Englisch studieren und spaeter mal Englisch in seinem Heimatdorf unterrichten. Das ist der Plan. Bis dahin zahlt die Familie jedes Jahr 800.000 Kip fuer die Schule (oder in realer Waehrung: ein Schwein und 14 Huehner), sowie 450.000 fuer die Unterkunft. Fuer das Leben muss er selbst sorgen. Umgerechnet sind das zwar nur geringe Betraege, aber fuer eine Familie, die ausschliesslich von selbst Angebautem und etwas Jagd lebt ist das enorm. Entsprechend gross ist auch die Verantwortung, die auf ihm liegt.

Waehrend des Gespraechs thematisierten wir viele Bereiche: Geographie, Lebensumstaende, Sport, Religion (er ist ein Animist, glaubt an Geister), etc. Alles in allem glaube ich, dass ich mindestens genauso viel profitiert habe, wie er von mir.


Danach wollten wir den Koenigspalast besuchen - der aber bereits wegen Mittagsruhe geschlossen hatte. Eine Nudelsuppe resp. ein fried rice with chicken spaeter ging's dann hinein. Ohne Schuhe (klar - ist ja Laos), aber auch ohne Kamera. Interessanterweise sind mehrere Raeume noch so erhalten, wie sie von der Koenigsfamilie verlassen wurden, als sie vertrieben wurde.

Abends werden wir packen, denn morgen werden wir schon um 07:00 von hier abgeholt, zum Busterminal chauffiert und duesen dann in 8+ Stunden nach Vientiane.

Sonntag, 23. November 2008

081123 - luang prabang - mal wieder ruhe

Das war das erste, was uns auffiel - die Ruhe, die fehlende Hektik gegenueber dem wieselnden Hanoi.

Im Flieger hatte das noch nicht so recht begonnen, denn erst musste er starten, dann musste das Abendessen serviert werden, dann die Getraenke, dann das Einreiseformular und schliesslich noch ein irgendwelches Formular - hab mir das nicht mehr so genau angesehen, denn bei dem kurzen Flug blieb keine Zeit dazu. Immerhin war die Frage des Abendessens geklaert: spicy chicken und reis und etliches mehr. Fuer ein Flugzeugessen - kalt serviert - sogar richtig gut.

Am Luang Prabang International parkte bei unserer Ankunft noch eine andere Maschine, die aber dann gleich startete - ein wirklich seeehr uebersichtlicher Flughafen. Da wir unsere Visa schon hatten, ging Immigration fuer uns sehr schnell - aber auch fuer den Rest, denn auch Visa on Arrival wurde stante pede ausgestellt. Immerhin schneller, als das Gepaeck da war.

Draussen erwartete uns der Besitzer unserer Unterkunft - wie verabredet. Nach einer kurzen Fahrt - fast verkehrsfrei und trotzdem an einem Unfall vorbei - waren wir dann da. Wieder mal in Laos, in Luang Prabang, der Stadt, die seit mehr als 10 Jahren ein Weltkulturerbe ist.

Zunaechst wollten wir mal die Stadt erkunden und schlenderten durch die Gassen - erster Eindruck: viele Deutsche, viele Auslaender, viele Lokale. Mehr war im Dunkeln nicht zu erkennen. Nur eine Crepe-Verkaeuferin (ach so - franzoesischer Einschlag: Pfannkuchen gibt's ab jetzt nicht mehr), der wir einen mit Mango und einen mit Apfel abkauften. Meine Mango Wahl war besser (Zitat Erwin).

Heute wollten wir dann die Stadt zu Fuss erkunden. Da die Ausdehnung nicht allzu gross ist, kann das gut in einem Tag erledigt werden. Wir gingen erst mal um den Tempelberg herum, dann schlenderten wir den Mekong entlang und landeten schliesslich im Wat Xieng Thong - einem der beruehmtesten der Stadt. Vieles ueber ihn erfuhren wir durch einen exzellenten Fuehrer, der eine Studiosus Gruppe begleitete. Wir haben uns aber nicht geoutet… Hier steht der einzige Wat in Laos, der 17 Spitzen hat.

Etwas weiter liegt der Zusammenfluss zwischen Mekong und Nam Khan, in einer pittoresken Ecke geniessen wir den Blick. Auf der 'Hauptstrasse' - kein Verkehr - gehen wir langsam zurueck, geniessen zu Mittag die obligatorische Nudelsuppe und gehen dann durch Tempelanlagen, die ohne Unterbrechung die Strasse saeumen. Fast ueberall kommen wir in Kontakt mit Novizen, die alle versuchen, ihr theoretisch erlerntes Englisch an den Mann zu bringen. Es ist schoen, wie offen und ungezwungen diese jungen Menschen mit uns Fremden umgehen. So vergehen einige schoene Stunden - unser Tempo ist schon laotisch geworden.

Bei big brother mouse erstehen wir noch zwei Buecher, die wir der Stiftung spenden. Vielleicht gehen wir morgen zu einer Englisch-Stunde hin und unterhalten und mit Kindern, Schuelern oder Studenten.

Schliesslich kaufen wir noch das Busticket fuer die Fahrt nach Vientiane uebermorgen - und haben Glueck, denn fast alle Plaetze sind schon ausgebucht.Erwin meint dann, dass er gerne den Phou Si - Tempelberg - als Abkuerzung nehmen wolle. Klar, dass ich mich anschliesse und dann die 328 Stufen asiatischer Norm hinaufkeuche. Unterbrochen wird der Aufstieg nach ca. 140 Stufen, wo auf einmal Eintritt verlangt wird. Da wir abends zum Sonnenuntergang wieder da sein wollen ist die Entscheidung schwierig - oder doch leicht, denn es wird uns bedeutet, dass wir auch ein zweites Mal am gleichen Tag raufduerften.

Diverse Schweisstropfen spaeter - es ist ein wunderschoener Tag, nach dem Morgendunst scheint die Sonne und wir sind Luft ohne Staub nicht mehr gewoehnt - zeigt sich Luang Prabang in einem flachen Kessel liegend, auf einer Seite durch den Mekong begrenzt. Der Rueckweg auf der anderen Seite ist total anders - Buddhastatuen, kleine Tempelanlagen und zwei Fussabdruecke von Buddha (einer mit einer Laenge von ca. 80cm, einer etwa in Schuhgroesse 67) laden zu Fotos und zu Pausen ein, sodass wir gleich wieder hochsteigen, um den Sonnenuntergang zu geniessen. Zusammen mit ALLEN Touristen (so scheint es jedenfalls), die sich gerade in LP aufhalten. Trotzdem gelingen noch einige Fotos - aber Erwin und ich werden voneinander getrennt. Im Guesthouse treffen wir uns wieder, essen gemuetlich zu Abend und lassen den Relax-LP-Laos-Tag ausklingen.

081122 - geistige und koerperliche nahrung ……

...... oder vom Ho Chi Minh Mausoleum zum Segafredo.

Das war - ganz kurz und ein pisschen pointiert - unser letzter Tag in Hanoi.

Morgens war es wieder diesig - aber das sind wir ja mittlerweile hinlaenglich gewoehnt - und da marschieren wir los Richtung Mausoleum, One Pillar Pagoda und was auch immer in der Naehe zu besuchen ist. Der Weg ist ein bisschen laenger als erwartet, weil naemlich unsere Hotelkarte nicht ganz massstaeblich ist - je weiter vom Stadtkern, desto groesser der Massstab.

Wir passieren ein katholische Kirche - nicht sehr bemerkenswert, auch wenn sie gerade mit Pflanzen geschmueckt wird und kommen dann langsam in die Naehe unseres Ziels. Den Praesidentenpalast vor Augen laufen wir darauf zu und kommen zu dem erwarteten Riesen-Platz, auf dem Ho Chi Minh seine beruehmte Rede gehalten hat. Riesig, grasbewachsen und leer - daneben das Mausoleum.

Unser erster Kontakt mit dem Militaer endet mit einem barschen NO - der Praesidentenpalast darf nicht fotografiert werden - was totaler Bloedsinn ist, denn spaeter gehen wir mit hunderten anderen dran vorbei, ohne Absperrung, resp. innerhalb der Absperrung.

Der Weg zum Mausoleum fuehrt ueber den Platz, von dem wir gleich mit Trillerpfeife vertrieben werden. Nicht betreten! Steht zwar nirgends, muss man anscheinend wissen, oder sich anpfeifen lassen. Uns wird bedeutet, dass wir den gesamten Platz zu umrunden haben, bevor wir auf den Mausoleums-Einlass kommen. Na prost - das werden Kilometer.

Anderen geht es genauso - und zwei anscheinend einheimische Maedels koennen offenbar gar nicht genug vom Angepfiffen werden bekommen - obwohl der Soldat sooo huebsch auch nicht ist. Und grimmig aussieht.Nach einer aeusseren Sightseeing Tour um das gesamte Gelaende naehern wir uns dann doch dem Eingang. Keine Sperre, aber ein Schild, dass Taschen abzugeben sind. Ich opfere also meine Fototasche, die Kameras duerfen wir aber behalten. Versteht wer mag. Danach geht’s wieder meilenlang innerhalb der Abzaeunung die Richtung zurueck, die wir gerade gekommen waren. Wir passieren einen Brunnen vor dem Ho Chi Minh Museum, um dann doch auf das Ende einer wartenden Menschenschlange zu stossen. Nach weiniger Zeit werden wir eingelassen, muessen uns aber einen Anschiss (nein - kein Pfiff) anhoeren, dass wir gefaelligst in Zweierreihen zu laufen haetten. Ich hing einen halben Meter hinter Erwin… und das ist NATUERLICH nicht zulaessig. Eine weitere Sperre spaeter bekommen wir kleine Stofftaschen, in die wir Handies und Kameras zu packen haben. Also geben wir sie notgedrungen doch ab, wissen aber nicht, wie das mit der Gepaeckrueckgabe funktionieren soll. Ausser NO kennen die Milis offenbar kein englisches Wort.Aber wir sind ja nicht so und marschieren brav die Paradestrasse entlang - den Fussweg duerfen wir mal wieder nicht betreten, weil dort immer eine Dreierschaft von stechschreitenden Weissuniformierten unterwegs ist - bis zum Eingang. Wo uns grimmig dreinschauende Milis empfangen. Das Mausoleum ist schnell besucht - kein Stehenbleiben, nur ein kurzer Blick auf die sterblichen Ueberreste, dann geht's gleich wieder raus. Und - oh Wunder - unsere Kameras sind schon da.

Dann erst muessen wir Eintritt bezahlen - das Mausoleum ist frei. Im Park verstreut liegen die Haeuser, in denen HCM von 1946-1969 regiert und gewohnt hat. Da der Vietnamkriegprotest meine erste oeffentliche politische Aktion war, ist das auch fuer mich persoenlich ein Blick zurueck in die Vergangenheit.

Langsam machen wir uns dann auf den Weg zum Tempel auf einer Saeule, der zwar historisch aeusserst wichtig ist, aber optisch wenig beeindruckt. Insbesondere mit den vielen Besuchern.Schliesslich haben wir nur noch 20 Minuten Zeit, das Museum zu besuchen - beeilen uns entsprechend und bekommen deshalb nur marginal viel Information mit.

Endlich gibt's dann auch wieder unsere Taschen zurueck und wieder voll bepackt wandern wir Richtung See, resp. Nudelsuppe, resp. Segafredo.

Dazwischen passieren wir wieder mal die beruehmte Stelle mit den Bahngleisen im Wohngebiet. Erwin findet endlich einen Uhrmacher (dann natuerlich beliebig viele, da ja alle in einem Viertel sind) - aber der kann oder will seine Uhr nicht reparieren. Muss sie halt mit Tesa auskommen und das wird die naechsten paar Wochen schon noch halten.

Dann scheiden sich unsere Geister, da ich blitzschnell erkannt habe, dass wir nicht nur in der Naehe von Nudelsuppen auf den Trottoirs sind, sonder auch in der Naehe von KFC - was ein gegrilltes Huehnchenteil implizieren koennte. Unsere Lunches schliessen wir dann noch mit den bekannten exzellenten Espressi beim Segafredo ab und machen uns auf den Weg ins Hotel.Bald werden wir abgeholt - sehr puenktlich, sehr zuverlaessig, wie bisher alles in Vietnam - und machen uns auf den Weg zum Flughafen.Der liegt muenchnerisch weit ausserhalb, ist aber sehr ueberschaubar. Nach einigen Wirren, wo wir denn bitte fuer einen Auslandsflug einchecken koennten - alles ist mit domestic departures beschrieben - genehmigen wir uns noch einen Drink im Restaurant.Und dann geht's per Laos Air nach Luang Prabang.

Freitag, 21. November 2008

081121 - beauty day

was denn? beauty? bei uns alten ...? richtig gelesen!

da ich gestern nicht mehr zum friseur gekommen bin, hab ich heute morgens selbst mal hand angelegt, und den regenwald in meinem gesicht etwas gelichtet. ergebnis: keins! keiner hat irgendwas gesagt oder auch nur bemerkt. und dabei habe ich mir so viel mühe gegeben.

erwin war schon um 05:45 unterwegs und wollte mal seine kondition zusammen mit den anderen läufern, gymnasiasten (nicht schülern, sondern gymnastik treibenden), tai chisten und wem auch immer testen und ist 8 mal um den see gerannt. zwar kein (halb)marathon, aber eine gute möglichkeit, die aktuelle physis einzuschätzen. fazit: es geht, aber das knie spricht auch mit. das aber erst im nachhinein am abend.

toni und nadine müssen heute nochmals auf die botschaft, um das visum in den ersatzpässen abzuholen - sonst funktioniert's ja auch mit dem flug heute nach hcmc nicht. ergebnis: die schweizer botschaft hat ihnen ein visum bis übermorgen besorgt. klasse - da müssen sie quasi sofort wieder aus dem land. sie nehmen's relaxed und besorgen sich für morgen früh gleich ein busticket nach phnom penh - wahrscheinlich wollen sie das vietnam kapitel möglichst rasch abschließen.

während die beiden also noch visumtechnisch unterwegs sind, laufen erwin und ich richtung mausoleum - auch wenn das heute geschlossen hat. es ist ganz nett, einfach durch diese umtriebige stadt zu schlendern. und auf einmal sieht erwin einen alten strassenfriseur, frägt nach dem preis für bart- und haarschnitt und ist auch einmal so mutig, 2 $ dafür hinzulegen. für einen manuellen schnitt: der barbier hat zwar einen spiegel an der hauswand, aber nur eine handschneidemaschine, einen kamm, eine schere und einen rasierer. mit noch weniger geht's wohl überhaupt nicht. ich erkunde während erwins schönheitssalonbesuch die gegend, komme aber noch rechtzeitig für einige dokumentarische fotos. und wirklich - jetzt sieht er wieder 10 jahre jünger aus. leider geht das bei mir nicht, denn erstens dauert die prozedur unendlich lange und zweitens wartet schon jemand anders darauf. also - zurück zum hotel und treffen mit nadine und toni.

einige strassen weiter gibt's ein strassenküchenmittagessen für erwin und mich und dann in einem netten café in der nähe unseres hotels noch kuchen für alle - auch für mich. schließlich begleiten wir unsere schweizer freunde noch bis zum see - den sie dann noch ein bißchen genießen wollen, bevor es mit dem minibus richtung flughafen und weiter in den süden geht.

auf diesem weg hatten wir einen anderen straßenfriseur gefunden, der mir jetzt für 40.000 dong die haare und den bart trimmt. subjektiv gesehen wirkt das ergebnis weniger als 10 jahre verjüngung - aber ich hatte ja schon morgens mal hand an mich gelegt. immerhin war dieser profi schon recht gut ausgestattet und hatte sogar eine elektrische maschine und mehrere scheren. das war die gegenüber erwin's preis zusätzlichen 30 cent schon wert!

auf unserer abzuhakenden liste standen dann noch videos von straßenüberquerungen und bilder vom den ngoc son tempel im see bei nacht in voller beleuchtung. beides bekommen wir irgendwie hin, auch wenn die videos nicht die ganze dynamik rüberbringen (können). immerhin könnt ihr euch alle später dann mal ein bild machen, was wäre, wenn ......

in unserem bekannten lokal speisen wir noch einmal zu abend - richtig gut - und genehmigen uns dann noch zwei espressi beim gestern gefundenen segafredo - a traum! richtig segafredisch, mit original design und - noch viel besser - original geschmack.

den rückweg treten wir durch den nachtmarkt an - es wird lauter gruschd verkauft, den aber sehr viele menschen sehen wollen und - ausnahmsweise weder von motos oder gar autos dabei gestört werden: die straße ist gesperrt.

zuletzt kopieren wir noch die fotodaten auf pc und externe festplatte (die wieder mal aus irgendeinem grund mal funktioniert, mal nicht) und beenden damit geistig schon mal die hanoi-episode, auch wenn morgen noch ein meeting mit ho chi minh auf dem programm steht. auch wenn er davon noch nichts weiß.........

Donnerstag, 20. November 2008

081119-20 - halong bucht

morgens im hotel: große unruhe - es scheint, daß das gesamte hotel richtung halong aufbricht. unsere annahme, daß wir damit alle auf einem boot sind stimmt nur insofern, daß wir alle IN einem boot sind, aber jeweils in zweiergruppen sogar in verschiedenen bussen. knows the devil was das soll. da kommen 5-6 busse in kurzen intervallen an und laden uns pärchenweise ein. tolle organisation.

diesmal sind wir die letzten, die mitkommen - aber trotzdem bekommen wir noch gute plätze im bus. erst müssen wir den unbeschreiblichen dhung (oder tom) - der sich tourguide schimpft - mit absonderlichen witzchen über uns ergehen lassen, dann geht's etwas ruhiger bis zum obligatorischen nepp-stopp (in zukunft lasse ich den einfach aus - der ist immer dabei, wenn man was organisiertes machen will). nach drei stunden fahrt kommen wir dann schließlich am hafen an - ein gewühle von schiffen erwartet uns. wir werden irgendwie aufgeteilt, bekommen neue menschen in unsere gruppe und alles chaotisiert sich ein bißchen. immerhin behalten wir unseren ach so tollen guide. klasse gemacht.

dann - eine riesenüberraschung: zwei mtb-er fahren ein und einer davon auf einem roten (!) specialized. vor lauter überraschung glaube ich, mein mtb zu sehen - ist aber doch ein rockhopper. fühle mich wieder ganz wie zu hause...

das boot selbst ist nett, aber könnte auch mal gewartet werden. einige der liegen sind schon etwas marodiert, aber innen sieht alles ganz putzig aus. wir bekommen kabinen zugewiesen und sind positiv über die größe und sauberkeit überrascht - negativ über das geräuschintensive aber nicht fließende fließend wasser. da setzt halt mal die pumpe aus. an duschen ist damit auch am nächsten morgen nicht zu denken.

wie es sich für eine touri-tour gehört, kommt als erstes ein mittagessen - nochmals überraschung: sehr gut. der guide guidelt so vor sich hin - links rein und rechts raus bei uns. zwischenzeitlich haben wir mike kennengelernt - einen schwaben - der horst von frueher her kennt, einen gemeinsamen bekannten mit erwin, der im januar mit uns nach tansania düst. so klein ist die welt. und da erwin und mike beide maschinenbautechnische gemeinsamkeiten haben, ist für unterhaltung gesorgt.

neben mike sind noch drei schotten an bord, wovon interessanterweise zwei in erding bei amadeus arbeiten. der dritte hat z.z. einen vertrag in hanoi. alle drei scheinen darin wettzueifern, wer das meiste bier runterwürgt. auf der ganzen fahrt - auch bei den ausflügen in die höhle oder im kajak - muß immer eine bierflasche dabei sein. toll. bin begeistert. auch was die ess-sitten angeht - denn dummerweise muß immer einer von ihnen an unserem tisch platz nehmen.

ein nettes pärchen aus singapur, eines aus ingolstadt (auch sehr nett), eines aus holland und eine familie aus borneo komplettieren die gruppe.

wie schon bei der trockenen halong bucht haben wir leider wieder wetterprobleme - es ist unglaublich diesig, nicht nur nicht optimal, sondern desaströs für vernünftige bilder. trotzdem ist diese landschaft so unwirklich, so faszinierend, so unglaublich vielfältig. bei einem besuch einer der großen höhlen erfahren wir, daß dies die größte der welt ist (ist sie natürlich bei weitem nicht) - aber sie ist trotzdem wunderschön. auch wenn die decke mit spritzbeton verklebt ist, damit da nichts auf die vielen touris runterfallen kann. unten ankern die dschunken an einem parkplatz (kein witz - da ist ein P-schild aufgestellt) - und drängen sich gegenseitig ab. klasse, wie die skipper da agieren.

danach geht's in das kajak - ich will noch etwas andere fotos schießen - aber dank viel wind komme ich als alleinkapitän eines zweimannkajaks nicht allzu gut voran, werde aber immerhin etwas naß. zum ausgleich. aber auch so ist dieser ausflug in die welt der inseln nahezu von der wasseroberfläche aus sehr schön.

danach ankern wir in einem gebiet, das fast zu 360° mit inseln umgeben ist. draußen sehen wir, daß wind (mindestens stärke 4) und seegang herrschen - für uns ist es angenehm ruhig. bis die schotten, schon ziemlich alkoholgeschwängert mit karaoke und lautstarker 'musik' beginnen. wo der sog. song '1,2 polizei, 3, 4 grenadier, 5... herkommt ist uns schleierhaft, aber ihn auch noch mit 110 db mehr als 15 minuten lang zu hören ist einfach unerträglich. immerhin unterbricht das abendessen diese etwas anstrengende phase - die danach aber sofort wieder einsetzt. auf unseren wunsch, die lautstärke zu reduzieren, reagiert thung nur mit der aussage, daß jetzt für 30 minuten disco gemacht würde.

nach weiteren 20 minuten mit dieser vortrefflichen beschallung und erwin's versuch, durch ohrenzuhalten zu überleben, überkommt mich der heilige zorn und ich sch...e die schotten und den guide derartig zu, daß ihnen nicht mehr allzu viel übrig bleibt, als auf diesen nonsense zu verzichten. was mir aber nicht viel freunde unter ihnen macht. immerhin ist der guide ab sofort total kleinlaut zu mir - bekommt aber in der finalen bewertung die mit abstand schlechteste beurteilung. mit begründung.

nachdem wir dann um 22:30 im bett sind, beginnt nochmals leicht gedämpftes karaoke und 1,2... aber irgendwie kommen wir doch zum schlafen.

morgens ist es wieder diesig, aber es wird kontinuierlich ein bißchen besser. anscheinend sind die morgen etwas fotogener - aber dafür schippern wir in eine deutlich weniger spektakuläre gegend - die natürlich trotzdem nach wie vor unglaublich schön ist. aber - wir sind halt schon seeeehr wählerisch geworden.

dann werden wieder mal menschen ausgetauscht - diesmal von schiff zu schiff und schließlich erreichen wir wieder eine stabile besetzung - diesmal mit einem pärchen aus berlin (sie hat gerade das studium abgeschlossen und er ist skateboard-profi - auf reisepause), einem aus hamburg (beide ärzte) und einem aus sydney (da wohnen sie, sind aber aus kolumbien resp. barcelona). alle sehr nett - aber die schotten sind auch noch da, gehen uns aber mit bier in der hand eher aus dem weg.

da wir heute also schon sehr aktiv waren, steht als nächster programmpunkt ein lunch in einem abfüllrestaurant in halong auf dem plan. trotz 1000 facher abfertigung ist das essen gut und schließlich werden wieder neue gruppen für die fahrt nach hanoi zusammengestellt. dummerweise bleiben uns die schotten nicht erspart - machen sich aber auch nicht mehr bemerkbar.

nach dem neppstopp (eigentlich wollte ich den nicht mehr erwähnen) sind wir dann rasch in hanoi - die zeit vor dem stopp habe ich wieder mal komplett verschlafen.

zwischenzeitlich haben wir schon mal für die rückreise geplant und uns vorgenommen, mal nach flügen von ho chi minh city nach bangkok zu suchen. auf dem weg zum travel agent treffen wir - wie könnte es anders sein - wieder mal auf mike, der uns begleitet. für den 18.12. gibt es keinen flug, der uns so frühzeitig nach bkk bringen würde, daß wir unseren flug nach mch sicher erreichen würden. am vortag gibt's nur noch einen relativ billigen flug - aber bei dem kommen wir erst abends in bkk an. mal schauen, was wir da machen, denn alternativen gibt es bei unserer route nicht (mehr).

kürzlich hatte ich auf der vorbeifahrt mal ein ciao café gesehen und da wollen wir drei jetzt noch unbedingt hin. endlich mal wieder einen espresso und für erwin einen kuchen. naja, so richtig gut ist der espresso auch wieder nicht - erinnert aber schon entfernt (das kommt von: aus der ferne) wieder mal an die heimat. erwin's kuchen erweist sich dagegen als vorzüglich - eine gute basis für ein abendessen. nach dem verabschieden von mike - der mit dem nachtzug nach lao cai will und dort seinen privatfahrer (!) trifft - suchen wir noch nach einem friseur, denn meine barttracht hat sich schon sehr richtung mudschaheddin entwickelt - finden aber (noch) keinen passenden.

schließlich treffen wir noch nadine und toni, die endlich ihre pässe und gestern auch die geldüberweisung aus der schweiz bekommen haben und deshalb wenigstens eine eintagestour zur halong bay einlegen konnten. wir genießen unser letztes gemeinsames abendessen - schade nur, daß wir die drei tage nicht gemeinsam verbringen konnten.

Dienstag, 18. November 2008

081118 - trockene (!?) halong

klingt irgendwie doof - bucht und trocken.
trotzdem mehrfach empfohlen und so sind wir heute mit einer gruppe touris dort hingefahren. zunächst eine stunde sightseeing in hanoi (bis alle eingeladen waren), dann eine halbe stunde fahrt zu einem supermarkt (muss wohl sein), dann eine stunde schlaf (muss im bus auch sein) und ankunft am ... tempel (muss immer sein). unser guide war sichtlich interessiert, uns die lebensgeschichte des königs zu erläutern, mit allen wirren um nachfolge, königinnen, kinder und neffen - aber mich hat's nicht interessiert. eigentlich wollte ich natur sehen, hab's ihm auch gesagt und er hat's für nachmittags versprochen.
das angebot für 100.000 dong ein fahrrad zum 15 km entfernten nächsten treffpunkt zu nehmen habe ich dann gerne ausgeschlagen - auch nach ansicht der räder und der rücksicht auf den preis.
per bus ging's dann in der wildromantischen natur eine neue straße - vierspurig wird sie gerade gebaut - natürlich mit den üblichen problemchen - in eine staubige stadt namens ninh binh und dann in ein nettes lokal, wo wir uns an einem guten buffet bedienen konnten. immer noch keine natur, aber satt waren wir.
auf der anderen straßenseite lag dann der 'hafen' - mit mindestens 50 ruderbooten, in das jeweils nur zwei ausländer dürfen. einheimische dürfen dagegen - es stand wenigstens kein verbot dabei - gehäuft mitfahren. in anbetracht der bisherigen langeweile erwarteten wir dann eine fahrt auf dem betonierten kanal mit schneller rückkehr. weit gefehlt - ab jetzt begann dann der enorm schöne teil der tour. wir wurden durch ein märchenland an karstbergen gefahren, zuckerhüte, schroffe felsen, tunnels - alles was das herz begehrt. nur hat leider das wetter einen strich durch die rechnung gemacht - es war unglaublich diesig und dazu kam der omnipotente staub, sodaß die ferneren berge nur schemenhaft auszumachen waren. das hat aber unserer begeisterung für diese natur keinen abbruch getan. also hat der langsame anlauf schließlich doch noch in einer guten tour gemündet. und - die trockene halong bucht ist nicht ganz so trocken, wie angenommen. aber eine bucht ist sie auch nicht und heißt deshalb bei den einheimischen: halong auf dem land.
in hanoi war dann der teufel los - wir hatten ja schon einiges an verkehr mitbekommen - aber dies war dann doch die spitze! völlig regellos geht's im schrittempo voran, wobei schon mal die andere straßenseite eingenommen wird, der gehsteig als autobahn für die motos verwendet wird und zwischendrin auch noch fußgänger unterwegs sind. und - irgendwie geht's dann doch und löst sich in wohlgefallen auf.
zum abendessen treffen wir nadine und toni wieder, die leider auf der schweizer botschaft noch keinen pass bekommen haben und deshalb auch die morgige tour in die halong bucht nicht mitmachen werden können - schade, aber da gibt es andere prioritäten. vielleicht können sie wenigstens noch übermorgen eine tagestour dorthin unternehmen - wir wünschen es ihnen jedenfalls.

Montag, 17. November 2008

081117 - hanoi

der nachtzug war nicht gerade sehr komfortabel, obwohl wir ja ein abteil fuer uns hatten. aber das hat die betten auch nicht weicher, den zug nicht schneller und vor allem nicht leiser oder besser gefedert gemacht. aber irgendwie gelang es uns vieren, dass jeder zum schlafen kam ... bis 04:30. einlauf in hanoi - mitten in der nacht. der bahnhof und der markt waren belebt und wir unterwegs auf der suche nach einem hotel. tote hose ansonsten, und um 05:30 machten sie dann auch noch das licht aus. erwin und ich wichen mit unserem gepaeck auf die strasse aus, um den nicht zu sehenden fallen in den gehwegen zu entkommen. als toni dann mal stolpert erklaere ich ihm, wie man im dunklen hanoi laufen soll - und falle noch waehrend der erlaeuterung in ein loch in der strasse. klar - grosses gelaechter allenthalben.
dann kommen wir zum zentralen see und beschliessen, dort ein bisschen zu ruhen, um dann am beginnenden tag weiterzusuchen. fast sofort kommt eine frau, bietet frisches gebaeck und kaffee an - ein unerwartetes fruehstueck. grade richtig, um hanois fitness menschen beim stretchen und anderen netten turnuebungen zuzusehen.
toni und ich erkunden dann so ein dutzend moegliche unterkuenfte - und werden von einem menschen angesprochen, den wir natuerlich zunaechst abblitzen lassen, dann aber sein angebot doch ganz interessant finden. nach einigen verhandlungen ist auch der preis fuer die zimmer ertraeglich und sie sind vor allem blitzblank sauber.
anschliessend schleppen wir noch das gepaeck an und goennen uns eine heisse dusche - dringend noetig nach der nacht.
erwin und ich planen dann den flug nach luang prabang am wochenende und muessen feststellen, dass das alles nicht so einfach ist, da entweder ausgebucht oder nur abends verfuegbar = und da auch nur noch 4 plaetze. also schnell zugeschlagen, die paesse abgegeben (fuer das laos visum) und versucht zu bezahlen - was nach dem soundsovielten anlauf auch funktioniert. aber nicht unser problem war.
nach einer feinen nudelsuppe in einem strassenlokal geht's zur mini stadtbesichtigung. wahnsinn, der verkehr. scheinbares chaos, tausende von vehikeln wieseln durch die gegend und als fussgaenger geht man einfach durch. irgendwie funktioniert das alles, auch wenn's am anfang ganz schoen spannend ist - trotz der erfahrungen aus bangkok.
im feinsten cafe am ort gibt's dann noch eine erfrischung, bevor wir uns entschliessen, die puppet show nicht anzuschauen, auch wenn sie ein muss ist. nicht fuer uns. dafuer wandern wir auf die kleine insel im see, mit dem tempel und der netten, riesigen schildkroete. etwas muede sind wir schon und so faellt nicht auf, dass auf einmal tonis rucksack fehlt. als wir das entdecken ist es schon zu spaet - der tempel hat geschlossen. wir koennen zwar noch auf die bruecke, aber dann ist einfach zu. zuer geht nicht.
toni meint, dass er mal rueberschwimmen koenne - aber genausogut kann er sich gleich in u-haft begeben. also versuche ich, einen polizisten von der notlage zu ueberzeugen und nach laengerer diskussion versteht er mich auch - partiell - und laeuft mit. viel passiert dann nicht, ausser einem menschenauflauf am tor, versuchen, das personal auf der anderen seite zu wecken oder vom fernseher zu holen, einigen gutgemeinten aber nicht durchfuerhbaren ratschlaegen, etc. irgendwann klappt es aber dann doch noch, die aufmerksamkeit zu erregen ... und nach laengerer diskussion wird erst toni eingelassen und dann sukzessive wir alle. nur - der rucksack ist halt nicht mehr da! und damit die paesse, die tickets, das bargeld, die kreditkarten u.v.m. jetzt versuchen wir, eine polizeistation zu finden, telefonieren von zeit zu zeit mit einer dame, die offenbar etwas wichtiges in der tempelverwaltung ist, bekommen widerspruechliche angaben - genauso, wie man sich das im (alp)traum immer vorstellt. letztlich ist toni per roller zur polizei unterwegs, erwin und ich warten am tempel und nadine versucht, die kopien der paesse im hotel zu finden. schliesslich erhalten wir die nachricht, dass wir uns alle im hotel treffen sollen. toll - warum also der ganze aufstand? tja - wir muessen einen bericht ausfuellen.
mit dem bericht laufen toni und ich dann zur polizei - und finden natuerlich niemanden, der irgendwie englisch spricht. nach langer, langer zeit wird dann doch noch ein polizeibericht ausgefuellt - und das war's dann fuer heute. t&n koennen natuerlich morgen nicht mitkommen - muessen ja erst zur botschaft, um einen passersatz zu erhalten - aber da koennen wir ihnen ja nicht helfen.

Sonntag, 16. November 2008

081116 - markt-tag

heute haben wir auf dem weg nach hanoi einen umweg nach bac ha gemacht. dort gibt es einen sonntagsmarkt, auf dem im wesentlichen die arbeiten von minoritaeten-voelkern verkauft werden sollten. natuerlich hat sich das rumgesprochen und es sind halt auch viele touristen da. trotzdem ein beeindruckender, sehr grosser markt - und wenn man die tourimeile verlaesst, auch mit viel traditionellem. ich wollte mich nach dem preis fuer einen wasserbueffel erkundigen, bin aber wohl nicht ernst genommen worden...
jetzt sind wir gerade in lao cai angekommen - wieder mal eine grenzstadt, diesmal nach china. leider voellig ohne charme, und ziemlich gehsteighochgeklappt, auch schon um 16:30. aber um 19:30 geht dann unser nachtzug nach hanoi, das laut aussage von zwei muenchnerinnen doch nicht mehr total unter wasser stehen soll; nur die aussenbezirke seien noch betroffen. warten wir's mal ab.
jedenfalls freuen wir uns auf eine weniger kalte nacht in einem soft-sleeper, dessen abteil wir beide zusammen mit nadine und toni allein fuer uns ergattern konnten.
bilder folgen irgendwann, wenn ich sie auf meinem pc verkleinert habe.

Samstag, 15. November 2008

081115 into the wild

heute wollten wir einfach mal das oertchen cat cat direkt unterhalb dem touristenort sa pa erkunden. zusammen mit vielen anderen... aber das laesst sich nicht vermeiden. also sind wir einige 100 hoehenmeter nach unten spaziert und die letzten davon noch ueber mehr als 500 stufen (denk dran - es geht auch wieder bergauf). von da aus sind wir dann einem flusslauf gefolgt - ohne touristen - und immer mehr in richtung auf den hoechsten berg vietnams zu gelaufen. irgendwann hat dann das kartenmaterial nichts mehr hergegeben, und wir sind alle - toni und nadine sind noch ein bisschen weitergekommen - wieder umgekehrt.

im internet muss ich erst mal skype installieren - dafuer geht das mikro nicht. c'est la vie.

jetzt geniessen wir noch ein bisschen die sonne, bevor es wieder kalt wird.

morgen: tour nach bac ha zum einheimischen markt mit vielen ethnischen gruppen (ich nehme mal an, auch europaeische und amerikanische drunter). dann gehts in den nachtzug nach hanoi - das hoffentlich nicht mehr ueberschwemmt ist.

Freitag, 14. November 2008

081113 – ja wo samma denn? 081114 – jetzt samma in sa pa

Gestern war ein durchaus bemerkenswerter Tag: Eine Fahrt von Dien Bien Phu nach Lai Chau von 110 km erwies sich als etwas anders als geplant: Der Preis war anders als am Vortag eruiert, der Bus ging um 10:00 statt um 09:00 und … Lai Chau kam und kam nicht. Auch als wir schon weit drueber waren. Daneben gestaltete sich das Busleben recht interessant, insbesondere was die Konsistenz des oben mitgefuehrten, anfangs noch betriebsbereiten Kopierers anging. Der Chauffeur meinte auch, sich als F1 Fahrer qualifizieren zu muessen – was in einem temporaeren Motorschaden (Boxenstopp auf der Strasse) endete. Zwischenzeitlich schloss er sich dem Wettbewerb an, welcher Busfahrer es schaffen wuerde, alle Mitfahrer zum Uebergeben zu bringen (er hat’s nicht geschafft – wir haben durchgehalten). Dann ging’s mal wieder Richtung chinesische Grenze – kein Halt – und schliesslich kamen wir bei Einbruch der Daemmerung und einer Fahrt durch eine Traumlandschaft in Lai Chau an – eine staubige Stadt, wo ganz anders als geplant – aber auf unserer Route – und nirgendwo erwaehnt, weder im Fuehrer noch in irgendeiner Karte. Dabei ist dieses Lai Chau um ein Vielfaches groesser, als das von uns angesteuerte. Interesting.Seit der Fahrt nach Vietnam reisen wir zusammen mit Nadine und Toni, einem netten, jungen schweizer Ehepaar. Auch wenn’s uns beiden nicht langweilig war – die beiden sind wirklich nette Reisekameraden.Die Suche nach einem Internet Cafe war dann alles andere als erfolgreich – entweder gibt’s keines oder die Besitzer sind einfach nicht normal. Also – no communication.Heute ging’s dann weiter nach Sa Pa – im vietnamesischen Hochgebirge, das unvermittelt an die Landschaft mit den kegelfoermigen Bergen anschliesst. Wir sind auf ueber 1600m Hoehe und das merkt man auch an den schnell sinkenden Temperaturen, wenn die Sonne hinter den Bergen verschwindet. Hier bleiben wir noch einen weiteren Tag – diese Gegend wollen wir unbedingt noch etwas erkunden. Und gegenueber dem Plan sind wir sogar noch etwas vorweg, dank gluecklicher Verkehrsverbindungen.

Anmerkung: Leider sind wir wieder mal in einem Internetcafe in dem nur gespielt wird und die Rechner nicht vernuenftig arbeiten. Deshalb muss das fuer heute reichen.

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langfassung
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Mittwoch, 12. November 2008

081112 – status update

Laos ist – vorlaeufig – passe. Schade, denn das Land hat uns richtig fasziniert, mit einer tollen Landschaft, einem Ort aus dem Paradies, schoenen Flußlaeufen u.v.m. Die Zeit scheint stehengeblieben zu sein, und sie laeuft auch viel langsamer als sonstwo. Das konnten wi r heute in Vietnam wieder bemerken, nach einer bemerkenswerten Busfahrt nach Dien Bien Phu. Internet gab’s in Laos nicht – wir hatten auch nur stundenweise mal Strom – und wie es auf der weiteren Tour im Norden von Vietnam mit Kommunikation steht – who knows. Wenigstens die Strecke kennen wir: nach Hanoi in mehreren (3-5) Etappen über Muong Lay, Sapa, Bien Phiet. Weitere Zwischenstopps nicht ausgeschlossen.

Samstag, 8. November 2008

081106-08 laos – impressions

nach einer interessanten (!) fahrt sind wir vorgestern in der nacht gut in muang sing angekommen, unserem ersten etappenziel, das wir mit glueck erreichen konnten.

jetzt sind wir also im herz unserer reise – in laos. landschaftlich ein absoluter traum. faszinierend.

gestern haben wir eine kurze trekking tour zu hill tribes unternommen – auch hier gab’s eine menge interessanter eindruecke, aber auch bedenken unsererseits.

heute haben wir einen bus(s)tag hinter uns, mit etwas maroden knochen dank der exorbitant schlechten strassen. haette aber noch schlimmer kommen koennen, waeren wir in einem gefaehrt wie vorgestern gefahren.

jetzt sind wir in udomxai, dem zentrum des noerdlichen laos. morgen fahren wir nach muang khiaw, einen kleineren ort, um dann per boot den nam ou entlangzuschippern – weiter nach norden. internet – wird’s nur selten geben, updates deshalb auch.

trotzdem – zwei langberichte über die beiden tage sind vorhanden ...

Mittwoch, 5. November 2008

081105 (un)ruhe- und planungstag

Aber schon morgens wollten wir das Ergebnis der Wahl in den USA kontrollieren. BBC hatten wir gestern Abend gefunden - aber noch war das Ergebnis nicht gerade eindeutig: 4 Wahlmänner für Obama, 10 für McCain. Kann sich ja noch ändern. Hoffentlich.
Und dann: Cornflakes. Richtig: Cornflakes gab's zum Frühstück! Zum ersten Mal seit dem 12.10. gab's meinen Standard-Start-in-den-Tag. Und so lange habe ich überleben können! Da sieht man mal, was ein Mensch unter schwierigen Bedingungen aushalten kann.
Den Tag hatten wir auch zur konkreten Planung der weiteren Tour vorgesehen. Die beiden Laos-Alternativen denken und rechnen wir mal zeitlich durch, insbesondere, was die Verkehrsmöglichkeiten angeht. Schließlich entscheiden wir uns, Luang Prabang erst mal nicht anzufahren, sondern nur den Norden von West nach Ost zu durchqueren und endlich von Hanoi aus nach LP zurückzufliegen.
Dann holten wir unseren Espresso-Gang zum Wawee Shop gleich nebenan nach - holten
dann noch das Notebook, weil es da kostenloses WiFi gibt. Für Kunden natürlich. Und konnten den Blog aktualisieren, die Bilder hochladen, emails senden und damit wieder mal richtig klar Schiff machen.
Zwischenzeitlich war Obama endlich gewählt - sehr zu unserer Freude - denn die potentielle Lachnummer als Vizepräsidentin von McCain wäre wohl nicht auszuhalten gewesen. Und das ist nur einer der vielen Gründe. Also - politisch ein guter Tag.
Weniger erfreulich zwei Meldungen: Busunglück in Hannover mit über 20 Toten und Überschwemmungen in Hanoi. Ist ja gottseidank nicht Regenzeit.
Dann erkunden wir die Stadt ein bißchen - was nicht problematisch, dafür aber schnell erledigt ist - genießen die 'wunderbare' Architektur des Clock Tower inmitten der Werbelandschaft (Picadilly läßt grüßen, aber nur ein bißchen) und landen schließlich bei Mopeds, wo ich endlich den Preis erfragen will. Die Dinger kosten alle so um die 1000 € - also schon ein relativ hoher Betrag, rechnet man das in Relation zum Normaleinkommen. Trotzdem - sollten wir nächstes Jahr wieder kommen, werden wir Mopeds kaufen und dann Laos durchdüsen. Für den Fall, daß…
Eine Apotheke finden wir dann auch noch, wo ich meinen Vorrat an Imodium - resp. dem thailändischen Äquivalent - auffüllen kann. Laut Apotheker ist das viel besser, hat es doch vier statt der in Imodium enthaltenen zwei Wirkstoffe. Ja, die Macht der nackten Zahl beeindruckt - wie unsere Bilder der Apotheke, die wir ohne den Besitzer machen müssen, denn er hat einige graue Haare und das wirke nur bei Langnasen schön, nicht bei Thais - wie man bei uns sehen würde (meint er und deutet auf unsere schon etwas länglichen Bärte - oben ist's mehr kahl als grau).
Endlich inspizieren wir noch den Busbahnhof, von dem es morgen nach Chiang Khong weitergeht. Wir erfahren den Bussteig (ich nehme an, das heißt so, weil's ja kein Bahnsteig ist) und sehen das Gefährt - oder ein ähnliches - das uns morgen die Reise beginnen läßt. Vertrauenserweckend. Hat es doch sicher schon 2.345.678 km hinter sich und alle notwendigen Kabel sind manuell - zur erhöhten Sicherheit - nachgeflickt.
Am Königsdenkmal verabschieden wir uns gedanklich schon mal von Chiang Rai - und fast auch schon aus Thailand, bevor wir uns ans Aufladen aller Batterien, Packorganisation usw. machen.
Sonst wird heute nur noch zu Abend gegessen, und dann geht's früh ins Bett, denn Abfahrt vom Hotel ist schon um 05:30.
Und - beinah hätte ich es vergessen - Erwin ist in einen Kaufrausch verfallen. Im einzigen Kaufhaus der Stadt ersteht er nach langem Überlegen, nein, keinen der Millionen übergrößigen BHs, sondern einen roten Kuli. Für 10 B. Sei ihm gegönnt………………….

081104 nach 1008 km Fahrt …


… fehlten abends genau noch 60 cm zur unfallfreien Rückgabe unseres Pick-Ups. Im Hotel angekommen, wollte ich das Auto noch in eine der etwas engen Parkbuchten reinquetschen und … da ist mir dann auf der Beifahrerseite eine Säule zu nah gekommen. Ein Kratzer drin und … wahrscheinlich die 5000 B Deposit draußen.
Das Hotel in Fang war zwar ganz nett, hatte aber den Nachteil der totalen Hellhörigkeit. So bekamen wir nach dem Zubettgehen noch ein Telefonat im Nebenzimmer mit, wobei der Kerl wohl nicht wußte, daß er nicht bis zu seinem Partner schreien mußte. Mehrfaches Klopfen vermochte dann, daß er den Raum verließ, aber vor dem Zimmer weitertelefonierte. Manche lernen's halt nie.
Erwin ist dann gegen 3:00 auch wegen Lärms aufgewacht - entweder kamen die letzten Gäste oder die ersten verließen das Hotel schon wieder. Mich hat dann erst der Wecker geweckt - früh, denn es stand ja wieder mal 'Gegend' an.
Im Bad erlebe ich dann eine recht üble Überraschung: meine Wundheilsalbe ist geknickt und bei einem kleinen Loch ausgelaufen. Das ergibt richtig faszinierende - auch farblich - Kombinationen mit anderen Medikamenten, wie z.B. Elondril, was ich ja wegen meines andauernden Durchfalls wirklich einnehmen sollte - so aber im Abfall landet. Das meiste ist aber weiter verwendbar, auch die Tasche, nach intensivem Waschen.
Das Frühstück gestaltete sich etwas eintönig, aber darauf waren wir schon vorbereitet gewesen. Coffee and bread. Eggs? No, I am soooo sorry. Und das hörte ich heute dann weiter. Also: Erwin verköstigt sich mit Brühkaffee und ich mit Tee, beide mit leerem Toast, wobei Erwin dann kulinarisch Zucker drüberschüttet, resp. eine Banane drauf zerdrückt. Hat auch mal was für sich. Vielleicht - neben den immer noch vorhandenen Verarbeitungsproblemen des Darms - etwas für meine Linie.
Heute wollten wir ans nördliche Ende von Thailand und ins Golden Triangle. Eigentlich eine einfache Tour, wenn wir nicht wieder die etwas absonderlichen Straßen abseits der Hauptroute gewählt hätten. Und das wieder mal erfolgreich - mit weniger Bildern als gestern, aber da war unsere Aufnahmeoptik schon abgehärtet…
Zunächst visierten wir Doi Mae Salong an - den ersten ernst zu nehmenden Ort auf der Straße 1234. Schon von Ferne sehen wir einen Tempel auf einem Hügel blitzen - gold-brennend in der Vormittagssonne. Erwin freundet sich auf dem Weg noch mit einem kleinen Geschwisterpärchen an - und vergibt unsere letzten Sweetie-Geschenke - was aber bei der Mutter keine erkennbare positive Reaktion hervorruft. Na wenn schon…
Beinahe wäre ich dann am Tempel vorbeigefahren, denn ich las nur ein Schild mit dem verwirrenden Titel: Chinese Martyr's Memorial. Erst auf Erwin's Hinweis, daß da wohl auch der Tempel sei, bin ich dann wieder umgekehrt. Woww - welch ein Palast für die Märtyrer. Klar - königlich gesegnet - aber ich kann beim besten Willen ohne Erläuterung etwas damit anfangen.
Hingegen sehen wir, daß der Tempel wohl ein integraler Bestandteil der gesamten Anlage ist - jedoch auf einem Hügel darüber liegt und gerade erst fertiggestellt wird. Erwin versucht sich mit Bauarbeitern anzufreunden (kommt aber über Lächeln nicht hinaus) und ich später mit einer kranken Katze (und die will mich nicht wieder loslassen).
Das Tempelinnere ist noch nicht fertiggestellt und wir sehen den Handwerkern bei ihrer Arbeit zu. Erwin ist fasziniert von der Herstellung der metallenen Ornamente: Einer malt die Strukturen auf Papier, ein weiterer stanzt diese dann aus Alublech aus. Fertig ist das Ornament. Einfach, aber sehr arbeitsintensiv.
Auf dem Weg bergab stelle ich erstmals fest, wie schlüpfrig feuchter Lehm sein kann: Fast ohne Vorwarnung zieht es mir die Füße weg, es gelingt mir gerade noch, die Kamera hochzuhalten, und da liege ich auf der abschüssigen Straße. Wieherndes Gelächter von unten - von einem Arbeiter, einem Mönch und 4 älteren Damen, die sich überhaupt nicht mehr beruhigen können. Und als ich ihnen dann auf dem Vorbeiweg noch die Sturzspuren auf dem Allerwertesten (natürlich nur die Abdrücke auf der Hose) zeige, kennt die Belustigung überhaupt keine Grenze mehr. Sie müssen sich gegenseitig abstützen oder auf dem Geländer. So einfach ist es, Frauen in Thailand zum Lachen zu bringen…
Etwas weiter stoßen wir auf ein Resort, das schon 20 km lang angekündigt worden war. In einer doch relativ ärmlichen Gegend des Landes liegt dort ein Luxustempel, für den ein ganzer Hügelhang mit Strukturen und Schrift bepflanzt wurde. Erst durch die Relation mit den Menschen, die wohl täglich an den Büschen schneiden, wird die ganze Größe deutlich.
Danach schlängeln wir uns weiter durch hübsche Landschaften, finden mal einen Abzweig zu einer unbekannten Straße (mit sowas hatten wir ja gestern schon Bekanntschaft gemacht) erst nach wiederholten Anlauf - sind aber wirklich für uns allein. Wir und die Berge Nord-Thailands. Erst nach vielen Kurven, Steigungen, Gefällen kommen wir wieder in bewohnte Gegenden und treten von dort den Weg in die Ebene an. Die Gebirgslandschaft hat uns zwei Tage lang beeindruckt und einfach total gefallen.
Heute halten wir zu Erwin's Mittagssuppe mal direkt an der Hauptstraße nach Norden. An einem kleinen Markt finden wir ein Restaurant, in dem die drei Damen hervorragendes Englisch sprechen - sehr außergewöhnlich, und dann noch in einem Lokal eigentlich nur für Einheimische. Immerhin entschließe ich mich - da ich mich morgens schon recht schwächlich gefühlt hatte - auch mal am Mittagsmahl zu partizipieren. Und es schmeckt auch ganz prima.
Etwas später sind wir dann in Mae Sai - der nördlichsten Stadt Thailands. Die Hauptstraße führt direkt zur Grenzbrücke und ist kilometerweit mit Ständen für jeden Krimskrams gesäumt. Manchmal sogar in parallelen Linien. Dabei dachten wir, daß der Grenzverkehr zu Burma ja wohl nicht allzu heftig sein könne - aber Grenzstädte haben wohl alle dieses 'Flair'.
Wir gehen - soweit wir können - und sehen uns diese Grenze mal an. Nicht gerade beeindruckend, aber mit Sicherheit der nordwestlichste Punkt unserer Reise - und deshalb bemerkenswert. Eigentlich wollten wir dann noch einen Einreisestempel 'Myanmar' mitnehmen - man kann auch zu Fuß rüber und dann auch gleich wieder retour - aber die burmesischen Behörden verlangen dafür 10 US $ resp. 500 B pro Person - und die sind wir einfach nicht gewillt, dem Regime zu spendieren. So bleibts bei der Annäherung, nicht aber dem Betreten.
In einem Café-Hinterhof entdeckt Erwin die Feinheiten der lokalen Abwasserbeseitigung: Rohre führen einfach aus den Hauswänden raus und entleeren ihren Inhalt in einen Kanal. Toll! Ich bleibe so lange, bis ich zuschauen kann, wie jemand die Toilette des Cafés benutzt und sich anschließend die Hände wäscht. Läßt sich schön (?) dokumentieren.
Danach wollen wir noch das ECHTE Goldene Dreieck aufsuchen - also das Aufeinandertreffen der drei Länder Thailand, Burma (Myanmar) und Laos. Dazu fahren wir noch ca. 30 km nach Osten und prompt ist der Nepp allenthalten. Wieder hunderte von Metern von Krimskrams-Ständen, eine hohe Buddha-Statue (immerhin), ein Denkmal, das von steinernen Elefanten gestützt wird (laut Erwin: Kitsch pur) und auf dem man sich fotografieren lassen kann - aber: ganz wichtig! Hier ist der Mekong. UNSER Fluß in der nächsten Zeit und einer der Gründe, weswegen sich Erwin auf diese Reise gefreut hat.
Wir sind da bei schon tiefstehender Sonne und sehen noch einigen Speedboats zu, die mit Touristen den Fluß entlangrasen. Kein Wunder, daß für längere Fahrten und kleinere Flüsse von diesem Verkehrsmittel abgeraten wird.
Die Weiterfahrt treten wir über Chiang San an - den Ort, an dem wir übermorgen die Grenze nach Laos überschreiten werden. Er ist um diese Spätnachmittagszeit nicht mehr sehr geschäftig und wir sehen auch keine Fähren mehr zwischen den beiden Ländern.
Schließlich finden wir in Chiang Rai unser Hotel fast auf Anhieb und ich - siehe oben - produziere das Auto-Malheur. Etwas schuldbewußt warte ich auf die Dame von North Wheels - unserer Autovermietung - und die schlägt uns einen netten Kompromiß vor: Zahlung von 1500 B für den kleinen Schaden, statt der eigentlich fälligen 5000 B. Freundlich, nett und kundenorientiert. Ich bin begeistert.
Auch vom Abendessen, das wir in der Nähe einnehmen. Für mich sollte es etwas europäischer sein - aber vom gegrillten Hähnchen ist halt doch die Thai-Version geliefert worden - geschmacklich aber hervorragend.
Morgen werden wir uns einen Aus-Tag gönnen, die Route nochmals planen, die angefallene Wäsche waschen lassen und uns ganz allgemein auf Laos vorbereiten.

Montag, 3. November 2008

081103 nicht nur gegend - von pai nach fang

Vor dem Bericht über den heutigen Tag gibt's noch UNBEDINGT einen update zu gestern. Nachdem ich meinen Post fertiggestellt hatte, alle emails beantwortet und alle sonstigen wichtigen Dinge erledigt hatte, 'durfte' auch Erwin an den Rechner, um seine emails zu erledigen. Die erste ging dann noch flugs von der Hand und die zweite folgte sogleich hinterher … nur mit dem Absenden machte es Probleme. Die web.de Seite ließ sich nicht mehr aufrufen - die email ist weg - und wir beschimpfen schon mal wieder web.de, bis wir feststellen, daß die letzte Zenzi am Empfang ohne die verbliebenen Gäste noch zu fragen, einfach das WiFi ausgeschaltet und uns damit vom Internet entkoppelt hatte. Toll! Nachfragen bringt nix, sie deutet nur zur Bar. Sollen wir uns vielleicht aus Ärger besaufen?
Da wir aber unbedingt unsere Lieben - die sich ja alle zu Inges Geburtstags-Vorfeier bei Viola eingetroffen hatten. Eine Super-Chance, mit einem einzigen Telefonat alle mal zu erreichen. Jetzt aber nur noch aus dem Internet Café.
Also latschen wir los und versuchen unser Glück. Wie zu erwarten - tote Hose. Mit meinen letzten Skype Euros kann ich noch Michael auf dem Handy erreichen und erfahre, daß die ganze Meute sportlich aktiv auf einem Spaziergang ist und in einer Stude wieder erreichbar sei. Toll, das ist dann gegen 22:30 unserer Zeit. Naja - machen wir halt doch.
So verplempern wir etwas Zeit in Pai, ich esse noch einen Pfannkuchen, wir durchstöbern den lokalen Edeka (oder wie auch immer der heißt) nach Dingen, die wir weder brauchen noch kaufen, wollen einen Espresso in schon getesteten Café trinken - klar, geschlossen - und gehen zurück ins Internet Café. Wo wir für zwei Espressi fast 25 Minuten rumsitzen, bevor wir an den Rechner gehen.
Dann ein langes, langes Telefonat - ist schwieriger, als mit meinem PC, da wir immer wieder Kopfhöhrer tauschen müssen - und damit beginnt es in der Zwischenzeit, ja was denn? Klar! Zu gießen. Nicht regnen. Gewitter und Gewitterguß!
Nach 10 Minuten Überlegen bleibt nicht mehr viel Auswahl - zurück ins Hotel und - wieder mal - soachnaß (!) ankommen. Diesmal aber mit direkt anschließender Dusche und Bett und keiner 1 1/2 stündigen Fahrt auf dem Sammeltaxi über löchrige, abschüssige und weggewaschene Straßen. Das sollte dann…


… heute noch kommen.
Also - Tag genießen, stand auf dem Programm.
Dazu wollten wir früh losfahren - wobei uns aber das Hotel einen Strich durch die Rechnung machte. Frühstück erst ab 08:00. Erwin legt schon vorher mal mit einem Kaffee los, bis dann das obligatorische Continental erscheint. Mit unseren üblichen Varianten. Dazwischen tun sich die unvermeidlichen Ameisen an unerem letzten Reiseproviant gütlich: Erwin kann noch einige Nimm 2 und einen halben Lebkuchen retten!
Danach kaufen wir noch etwas Geld - und oh Wunder - auf einmal ist auf Erwin's EC Karte kein Limit mehr drauf. Wir können auch mal 5000 B abheben.
Der erste Teil der Fahrt ist schön - durch das Tal von Pai kommen wir gut voran. Bis dann wieder der Gebirgsteil kommt. Es geht zig Kilometer lang nicht einmal 100m geradeaus (vielleicht doch, aber so erscheint es mir) und meine Bizepse müssen trotz Servo ganz schön herhalten. Leider ist wegen der Einbettung der Straße in die Baumwelt kaum etwas Aufhebbares aus diesem Teil der Reise übrig geblieben; außer den schönen Eindrücken nehmen wir nicht viel nach Hause.
Schließlich ist aber auch dieser Teil vorbei und wir landen auf der Schnellstraße, die uns direkt nach Fang bringen könnte. Wir hatten uns aber entschieden, zwei kleinen Hinweisen aus dem Lonely Planet zu folgen und erst mal direkt nach Norden Richtung Burma-Grenze abzubiegen und dort - abhängig vom Zustand der Straßen - irgendwann später mal wieder auf die Hauptroute zurückzukommen.
Fazit voraus: Klasse Entscheidung! Das ist schon eher der wilde Norden Thailands - mit total einsamen Dörfern, teilweise bilderbuchmäßig in wunderschöne Täler eingebettet. Auch die Gebirgslandschaft hat eher felsigen - alpinen - Charakter, als in der Gegend, die wir gerade verlassen hatten, die ja fast ausschließlich von Wald dominiert war.
Meine Beschreibung dazu: Die Gegend ändert sich von lieblich zu anmutig (Erwin versucht immer noch, den Unterschied festzumachen…).
Am ersten von insgesamt 5 Checkpoints müssen wir wirklich anhalten - die bisherigen waren nur police boxes und an den zweien, die uns stoppen ließen, hat das dann jeweils ein Problem verursacht (oGottoGott - Langnasen, was kann ich die denn fragen?) - wir werden allein schon durch die Barrikaden an der direkten Weiterfahrt gehindert. Trotzdem gibt es natürlich das gleiche Problem: Wir nix verstehen, die Army nix erklären können. Und auch die haptische Sprache verstehen wir nicht (wahrscheinlich wollen die irgend ein Papier sehen - verstehen wir nicht: wir wollen nach Fang und damit hat es sich. Und das wird auf der Karte gezeigt). Also - Diskussion und weiterfahren.
Von nun an wird unsere Fahrt doch ziemlich häufig durch Fotostopps unterbrochen - es ist einfach viel zu schade, hier nur hindurchzudüsen.
Schließlich erreichen wir Arunothai, den Ort, der uns von der Army als einziger mit Restaurants genannt wurde. Die Kleinstadt wurde - laut Lonely Planet - bis vor kurzen noch von Burma aus als Einschleusepunkt für Drogen verwendet; wie das heute aussieht wissen wir nicht und wollen wir auch nicht wissen. Jedenfalls ist Arunothai nicht gerade der Ort mit dem pulsierendsten Leben, das man sich vorstellen kann. Wir finden ein Restaurant, in dem Erwin seine geliebte Nudelsuppe bekommt. Und wir einige Fotos.
Von da an ändert sich die Tour dann maßgeblich. Waren die Straßen bis dahin noch schnell befahrbar, so werden sie jetzt grade mal etwas über einspurig und wir kommen wieder ins Gebirge. Dafür ist aber die Landschaft einfach ein Traum. Jedes Tal eröffnet neue Einblicke, Strukturen aus Felsen und grüner Natur. Und wir sind ziemlich allein. Nur ganz wenige Einheimische kommen uns entgegen.
Da wir trotzdem immer noch gut vorankommen, entschließen wir uns zur längsten der zuvor eruierten Umwegsetappen. Sie führt sehr nahe an der burmesischen Grenze vorbei und wir werden noch einige Male kontrolliert. Das letzte Mal am Ende eines Kaffs - Nor Lae - wo uns die Straßengabelung durch zwei Schlagbäume verbaut wird; dazwischen besagter Check Point. Die Prozedur kennen wir ja schon - wir wollen nach Fang! Einer der Armysten deutet auf den rechten Weg - von Straße kann kaum noch die Rede sein, denn links ist der Grenzübergang. Und da wollen wir auch nicht rüber. Zwischenzeitlich schieße ich noch einige Bilder von Frauen in ihrer speziellen Bekleidung, worauf sie uns gerne einen Schal verkaufen wollen, wir uns aber mit Sweeties für die Kids revanchieren. Und dann geht's auf zum Abenteuer. Zunächst noch nicht so sehr, aber bei der zweiten Abfahrt geht's dann voll zur Sache: Die Straße ist weggespült, die Löcher sind 20, 30 cm tief und es geht einfach sakrisch bergab (Anmerkung: ich habe erst vorhin in der Karte gelesen: Caution: Extremely steep! Die einzige solche Warnung - sonst steht da nur was von very steep…). Das können wir bestätigen. Diesen ersten Abrutsch der Straße nehme ich - wie noch andere - mit Hilfe von Erwin, der mich durchlotst. Einziger Gedanke: Hoffentlich geht's auf die Weise nicht noch irgendwo wieder berauf!). Nach etlichen solcher Stellen gewöhne ich mich wieder an das richtige Geländefahren und bin wirklich (!) froh, daß wir einen Pickup und keinen Kleinwagen genommen haben.
Irgendwie schaffen wir diese abschüssigen und brüchigen Stellen und kommen schließlich wieder - zu einem Checkpoint. Wo wir anscheinend alles durcheinanderbringen. Wir wollen nach Fang! Klar doch. Aber wie auf der Karte zeigen, wenn das alles in lateinischer Schrift steht? Nach diversen Diskussionen und einigen grimmigen Blicken des Kommandanten (er sah wenigstens seeehr wichtig aus und hat uns keines Blickes gewürdigt) bekommen wir doch noch die Genehmigung zur Weiterfahrt - und von da aus geht es auch etwas einfacher weiter.
Schließlich erreichen wir dann wieder flaches Gelände, fragen uns nach Fang durch und stoppen kurz vor dem UK Hotel. Die beiden Lonely Planet Vorschläge können wir nicht finden. Am Auto angekommen entdeckt Erwin dann eines davon - 50 m vor uns. Und das ist viel schöner, hat Internet und ist richtig sauber. Kosten 450 B, also 10 €. Das leisten wir uns.
Beim Dinner schließen wir noch Freundschaft zunächst mit dem Wirt, der immer wieder ungefragt add ons als Geschenke bringt: 'Is good'. Erwin ist unser bevorzugtes Guinea-Pig und testet alles aus. Ich beschließe, satt zu sein und bleibe bei dem, was mir normalerweise keine Probleme bereitet.
Und dann geht's ans Übliche: Schreiben, emailen, bloggen, telefonieren, etc.
Ein schöner und auch etwas abenteuerlicher Tag geht zu Ende.

Sonntag, 2. November 2008

081102 - nur gegend



Irgendwie kam ich mir heute früh immer noch ziemlich naß vor - was sich später beim Hineinschlüpfen in die Sandalen auch bewahrheitet hat: Sauggeräusche der Fußsohle an der Schuhsohle und der Riemen am Fußrücken. Zudem - das hatten wir gestern Abend natürlich nicht mehr gesehen - waren die Sandalen recht (ehrlicher: total) schmutzig. Einfach ein Klasse Gefühl.


Aber erst mal der Reihe nach.


Wir wollten früh aufstehen, weil wir die Runde um die Nacht in Mae Hong Son abkürzen wollten. Wir hatten da ja ursprünglich noch eine Tour zu Hill-Tribes geplant, aber - siehe gestern.

Gegen 08:00 waren wir dann startbereit - und das nach einem guten Frühstück, Continental, wie gehabt, aber ohne die potentiellen Darmstörer, wie Sausages, Bacon, etc. Auch das hat sich mittlerweile eingespielt. Nach einer kleinen Sight-Seeing-Tour durch Mae Sariang - wir fahren natürlich nicht die bekannten Wege hinaus - sind wir dann auf der 108 nach Norden. Und da geht's durch landschaftlich (wahrscheinlich) schönes Gebiet, aber immer durch Wald, über bewaldete Hügel, durch Wald, über bewaldete Hügel - siehe Definition von Regenwald aus dem gestrigen Post. Erwin kommentiert lapidar: Nichts Aufregendes - nur Gegend. Spruch des Tages.

Bis kurz vor Mae Hong Son tut sich wirklich nicht viel - mehrere Stunden lang, bis auf die genannte Abwechslung.

Mae Hong Son selbst ist nach Mae Sariang eher enttäuschend, da doch stark touristisch geprägt, wenngleich die Umgebung wirklich sehr schön ist. Ich nenne sie einfach mal 'lieblich' - was Erwin endlich den Begriff definieren läßt. Mittlerweile hat sich die Sonne durchgekämpft, und es ist richtig warm geworden. Eigentlich ein Genuß nach gestern. Wir erkunden die Stadt bei einem kleinen Spaziergang und Erwin läßt sich zu einer Nudelsuppe im Markt hinreißen. Gibt wieder unnötige 20Cents für Essen aus…

Die weitere Fahrt nach Pai beginnt sehr verheißungsvoll: Die Landschaft ändert sich von Hügeln zu Gebirge, teilweise sogar nicht komplett bewaldet, sondern richtig felsig. Je mehr wir uns aber in dieses Gebiet hineinbewegen, desto langsamer wird unsere Fahrt. Die Straße wird richtig kurvig, teilweise auch steil und da muß an manchen Stellen unser Pick-Up schon ganz schön kämpfen. Durchschnittsgeschwindigkeit ist nicht mehr höher als 40 - 50 km/h. Zudem beginnt es - wieder mal - zu regnen und später dann zu schütten. Gut, daß wir heute in einem geschlossenen Fahrzeug unterwegs sind. Überall bleiben Mopedfahrer stehen, weil die Straße einfach zu viel Wasser führt und es gegen den Regen nicht richtig Spaß macht.

Schließlich erreichen wir das - liebliche - Tal, in dem Pai liegt. Gerade noch rechtzeitig hört der Regen auf, sodaß wir einen kleinen Überblick über die Umgebung bekommen können. Aber dann sind wir schon mittendrin - im Touri-Tr(o)ub(e)l. War Mae Hong Son noch touristisch geprägt, aber leer, so laufen hier wohl mehr Hellhäutige rum als Einheimische. Die Stände entlang der Hauptstraßen sind ausschließlich touristisch geprägt - Mitbringsel, Kulinarisches und mehrheitlich einfach 'Graffl'. Unser Logis hatten wir nach Lonely Planet 'our pick' gewählt und dabei ein nettes Kleinod ergattert: eine Ansammlung von kleinen Bungalows in einem gut gepflegten Garten. Wir entscheiden uns für die billigere Variante ohne A/C aber mit Frühstück und stürzen uns noch ein bißchen unter die anderen Touris. Dabei erkunden wir einen aus einem Baumstamm geschnitzten liegenden Buddha - weggewiesen von mehreren Mönchen - im Tempelneubau, der noch nicht fertiggestellt ist.

Morgen wollen wir weiter - nach einer Diskussion - doch nicht direkt nach Chiang Rai, sondern wir werden das Auto noch einen Tag behalten und doch noch weiter ins Golden Triangle düsen.

Samstag, 1. November 2008

081101 soachnass (soaking wet - fuer alle nicht-bayern)…

… oder warum der Regenwald Regenwald heisst.

Frueh ging's mal ans Aufstehen; wir wollten ja die Franzosen noch erwischen und uns eventuell - je nach Gusto - diesen fuer die Tour zu den Karen (Hill-Tribe) anschliessen. Das war dann kein Problem, denn sie kamen kurz nach uns zum Fruehstueck, sprachen franzoesisch und ich sie an. No problem - die klare Antwort.

Loic und Kiki - so heissen die beiden - haben mit uns dann den Trip gemacht. Zunaechst per gelbem Sammeltaxi - zusammen mit einer stillenden Thai-Mutter, zig Saecken Reis (aus Indonesien…) und anderen auf einer immer schlechter werdenden Strasse bis zum Salawin River und nach Mae Sam Lap. Andere Seite: Burma. Unser freundlicher Rat in Bangkok hat genau das verboten: Die Wahrscheinlichkeit nicht lebend wiederzukommen ist einfach zu gross. Woww. Und da sind wir jetzt.

Man - unser Guide - meinte zwar, dass heute das Wetter klar sei; aber seine Info stammte einfach aus dem Bangkok Newspaper und nicht vom lokalen Wettergott, der immer wieder Schauer runterliess.

Gottseidank war das Speedboat (natuerlich ein 'gefaehrliches' Longboat) ueberdacht, aber bei der Geschwindigkeit wurde schon viel Regen in den Innenraum - auch auf die Fotoausruestung - geblasen.

Aus einem zunaechst unerfindlichen Grund steuert der Bootsmann auf einmal das burmesische Ufer mit einer Militaersiedlung an. Dort machen wir fest und verlieren eine Passagierin - die wollte da wohl hin. Und obwohl wir uns sehr freundlich zeigen und aus unserem Boot laecheln, kommt keine Regung auf die grimmigen Zuege der Militaers. Haette mich auch verwundert.

Kurz danach sind wir - auf der Thai-Seite - im Kamen-Dorf gelandet. Es ist interessant, aber insgesamt ein Drama. Den Hilltribes sind viele Rechte verwehrt - aus welchem Grund auch immer. Sie haben keine thailaendische ID, koennen deshalb nicht arbeiten und sogar ohne Genehmigung ihr Gebiet nicht verlassen. Was bleibt - ist Langeweile, neben dem zum Leben gerade noetigsten Tagwerk. Das sehen wir in einer Huette: Voellig teilnahmslos lassen die Bewohner unseren Besuch ueber sich ergehen, zeigen keine Regung, liegen in ihren Haengematten resp. sitzen auf dem Boden und - tun nichts. Nur ganz wenige Aktivitaeten sind zu sehen, und als wir - von einem der vielen Schauer mal wieder unter ein Dach getrieben - eine Veranda eines Hauses aufsuchen, liegt der Bewohner halt wieder da, bemueht sich aber wenigstens, den Boden aufzukehren. Der aber auch zuvor schon recht sauber war. Irgendwie ist das alles tot - was haben die Menschen unter diesen Bedingungen auch zu erwarten? Ich hatte mir das eigentlich ganz anders vorgestellt und den Plan, weitere Doerfer zu besuchen, werde ich nochmals ueberdenken.

Auf dem Weg retour kommen wir in drei Regenschauer - und ich bin bis auf die Haut nass. Am Ende der Schiffahrt angekommen beginnt dann ein unglaublicher Regenguss, wie er auf die Schnelle wohl nur in den Tropen stattfinden kann. Damit wird der Zustand von Teilen der Strasse noch unerquicklicher und einige Erdrutsche lassen schon mal an der Zukunft von Teilstrecken und den angrenzenden Haeusern denken.

Daheim geht's erst unter die heisse (!) Dusche, diesmal ein Genuss, auch wenn nicht gerade eine Unmenge an Wasser verschwendet wird. Aber das war ja im Lauf des Tags schon passiert. Mit Kiki und Loic essen wir noch zu Abend, schauen einige Bilder an und freuen uns, dass der Tag in einer wunderbaren Landschaft verlaufen ist.

PS: Der Regenwald heisst uebrigens so, weils nach einem Wald wieder übergangslos in einen Wald geht und weil nach einem Regenschauer immer wieder ein Regenschauer kommt. Anscheinend ad infinitum. Schlussfolgerung von heute.

PPS: Erwin mein zum Titel: gschert, aber passt scho……..