Mittwoch, 10. Dezember 2008

081210 - mixed...

… das waren heute meine Gefuehle.

Wir starteten nach dem Fruehstueck zu den Killing Fields, einer Genozid-Gedenkstaette an der Stelle, an der die Khmer Rouge in den 3 Schreckensjahren schaetzungsweise bis zu 20.000 Menschen bestialisch ermordeten. Solche Besuche schrecken mich persoenlich ziemlich ab - und doch mache ich sie. Mich stoesst die absurde Sensationsgier einiger Besucher sehr deutlich ab, die lachend durch die Anlage gehen und sich vor Schautafeln - hier ist der Baum, an den die Kinder zum Toeten geschlagen wurden - fotografieren lassen. Pervers.

Der zweite Teil des Besuchs findet im schrecklichen Gefaengnis S21 statt - ebenfalls zur Gedenkstaette umgewidmet. Hier werden die Qualen der Gefangenen noch deutlicher - die Folterzellen, die Zellen mit einer unmenschlichen Groesse von 0,8 x 2 m, der Stacheldraht, der Selbstmorde verhindern sollte, die Folterwerkzeuge - und die dokumentarischen Fotos. Einige Lebensgeschichten von Mitgliedern der Roten Khmer lassen die Auswegslosigkeit deutlich werden: von ca. 50 dokumentieren enden alle bis auf 8 - obwohl in der Organisation - per Exekution.

Kein sehr erbaulicher Vormittag. Den Nachmittag hatten wir uns fuer den Koenigspalast freigehalten. Die Gebaeude haben die Schreckensherrschaft bemerkenswert gut ueberstanden. Einige bemerkenswerte Architekturen - etwa die Silber-Pagode - zeigen das kuenstlerische Koennen. Der Koenigssaal - zwar eine Nachbildung eines frueheren, scheint vollstaendig aus Gold zu sein. Und es fehlt auch nicht ein Jade-Buddha - wie in Bangkok resp. Luang Prabang - und auch nicht ein Fussabdruck Buddhas, den wir aber nicht finden…

Danach ist es allein der Flair der Stadt, die Handwerker in der Strasse unseres Guesthouses, die Menschen aber auch die deutlichen Probleme, die uns interessieren.

Schliesslich enden wir doch wieder im Royal beim Dinner - und muessen morgen frueh raus: Die Fahrt in den Sueden Kambodschas steht an. Ziel - noch offen. Entweder Kampot oder Kep - oder vielleicht sogar eine der Inseln vor der Kueste.

Keine Kommentare: