Montag, 24. November 2008

081124 - technologie disaster

Wie ueblich - ein Unglueck kommt selten allein.

Anfangs der Reise hatte schon mein Standardobjektiv (das Canon 28-300) mal blockiert, aber durch Schuetteln habe ich es wieder dazu bewegen koennen, sich selbst zu bewegen - der gesamte Zoombereich stand also wieder zur Verfuegung. Bis heute. Jetzt klemmt es bei 55 mm, laesst sich zwar in den Tele-, aber nicht in den Weitwinkelbereich schieben. Da dieser aber ungefaehr die Haelfte meiner Aufnahmen betrifft - muss ich mir jetzt wohl was anderes ueberlegen. Sch…, aber schon wirkliche Sch…

Dazu kommt: gestern begann mein super-duper Nokia N82 Handy den Geist aufzugeben - aber (s.o.) ich konnte es wieder zum Laufen bringen. Bis zum Abend. Seitdem ist Finito. Tutto completto finito. Das Display mag einfach nicht mehr. Laut den bekannten Sounds muesste es zwar telefonieren koennen, aber ich kann keine Nummer lesen, keine SMS, keine gespeicherten Daten sehen (und das ist zweifach kritisch - nicht nur wegen der ab jetzt vergessenen Geburtstage). Ein Klasse-Tag. Technologisch.

Wir waren schon um 05:15 aufgestanden, um die Prozession der Moenche zu sehen. Noch in totaler Finsternis kamen sie in mehr oder weniger kleinen Gruppen an und bekamen den Reis von den Glaeubigen ueberreicht. Alles in voelliger Stille. Die Hingabe der Glaeubigen an ihre Religion war dabei fuer mich am Beeindruckendsten.


Nach Buchung einer Unterkunft in Vientiane fuer morgen machten wir uns auf den Weg zu big brother mouse. Zum Englisch-Unterricht. Wobei wir natuerlich nicht wussten, was uns erwarten wuerde. Es waren: 5 Studenten und 3 Falangs (Auslaender). Ich kam also gerade recht und unterhielt mich fuer fast zwei Stunden mit dem 20 jaehrigen Hmong Seng Souly. Sowohl dessen Fragen als auch seine Lebensschilderung waren 'eye-openers'. Er ist der aelteste von 7 Geschwistern und demnach muss er auf das College (nicht wirklich vergleichbar mit einem amerikanischen oder anderen College), Englisch studieren und spaeter mal Englisch in seinem Heimatdorf unterrichten. Das ist der Plan. Bis dahin zahlt die Familie jedes Jahr 800.000 Kip fuer die Schule (oder in realer Waehrung: ein Schwein und 14 Huehner), sowie 450.000 fuer die Unterkunft. Fuer das Leben muss er selbst sorgen. Umgerechnet sind das zwar nur geringe Betraege, aber fuer eine Familie, die ausschliesslich von selbst Angebautem und etwas Jagd lebt ist das enorm. Entsprechend gross ist auch die Verantwortung, die auf ihm liegt.

Waehrend des Gespraechs thematisierten wir viele Bereiche: Geographie, Lebensumstaende, Sport, Religion (er ist ein Animist, glaubt an Geister), etc. Alles in allem glaube ich, dass ich mindestens genauso viel profitiert habe, wie er von mir.


Danach wollten wir den Koenigspalast besuchen - der aber bereits wegen Mittagsruhe geschlossen hatte. Eine Nudelsuppe resp. ein fried rice with chicken spaeter ging's dann hinein. Ohne Schuhe (klar - ist ja Laos), aber auch ohne Kamera. Interessanterweise sind mehrere Raeume noch so erhalten, wie sie von der Koenigsfamilie verlassen wurden, als sie vertrieben wurde.

Abends werden wir packen, denn morgen werden wir schon um 07:00 von hier abgeholt, zum Busterminal chauffiert und duesen dann in 8+ Stunden nach Vientiane.

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