Donnerstag, 20. November 2008

081119-20 - halong bucht

morgens im hotel: große unruhe - es scheint, daß das gesamte hotel richtung halong aufbricht. unsere annahme, daß wir damit alle auf einem boot sind stimmt nur insofern, daß wir alle IN einem boot sind, aber jeweils in zweiergruppen sogar in verschiedenen bussen. knows the devil was das soll. da kommen 5-6 busse in kurzen intervallen an und laden uns pärchenweise ein. tolle organisation.

diesmal sind wir die letzten, die mitkommen - aber trotzdem bekommen wir noch gute plätze im bus. erst müssen wir den unbeschreiblichen dhung (oder tom) - der sich tourguide schimpft - mit absonderlichen witzchen über uns ergehen lassen, dann geht's etwas ruhiger bis zum obligatorischen nepp-stopp (in zukunft lasse ich den einfach aus - der ist immer dabei, wenn man was organisiertes machen will). nach drei stunden fahrt kommen wir dann schließlich am hafen an - ein gewühle von schiffen erwartet uns. wir werden irgendwie aufgeteilt, bekommen neue menschen in unsere gruppe und alles chaotisiert sich ein bißchen. immerhin behalten wir unseren ach so tollen guide. klasse gemacht.

dann - eine riesenüberraschung: zwei mtb-er fahren ein und einer davon auf einem roten (!) specialized. vor lauter überraschung glaube ich, mein mtb zu sehen - ist aber doch ein rockhopper. fühle mich wieder ganz wie zu hause...

das boot selbst ist nett, aber könnte auch mal gewartet werden. einige der liegen sind schon etwas marodiert, aber innen sieht alles ganz putzig aus. wir bekommen kabinen zugewiesen und sind positiv über die größe und sauberkeit überrascht - negativ über das geräuschintensive aber nicht fließende fließend wasser. da setzt halt mal die pumpe aus. an duschen ist damit auch am nächsten morgen nicht zu denken.

wie es sich für eine touri-tour gehört, kommt als erstes ein mittagessen - nochmals überraschung: sehr gut. der guide guidelt so vor sich hin - links rein und rechts raus bei uns. zwischenzeitlich haben wir mike kennengelernt - einen schwaben - der horst von frueher her kennt, einen gemeinsamen bekannten mit erwin, der im januar mit uns nach tansania düst. so klein ist die welt. und da erwin und mike beide maschinenbautechnische gemeinsamkeiten haben, ist für unterhaltung gesorgt.

neben mike sind noch drei schotten an bord, wovon interessanterweise zwei in erding bei amadeus arbeiten. der dritte hat z.z. einen vertrag in hanoi. alle drei scheinen darin wettzueifern, wer das meiste bier runterwürgt. auf der ganzen fahrt - auch bei den ausflügen in die höhle oder im kajak - muß immer eine bierflasche dabei sein. toll. bin begeistert. auch was die ess-sitten angeht - denn dummerweise muß immer einer von ihnen an unserem tisch platz nehmen.

ein nettes pärchen aus singapur, eines aus ingolstadt (auch sehr nett), eines aus holland und eine familie aus borneo komplettieren die gruppe.

wie schon bei der trockenen halong bucht haben wir leider wieder wetterprobleme - es ist unglaublich diesig, nicht nur nicht optimal, sondern desaströs für vernünftige bilder. trotzdem ist diese landschaft so unwirklich, so faszinierend, so unglaublich vielfältig. bei einem besuch einer der großen höhlen erfahren wir, daß dies die größte der welt ist (ist sie natürlich bei weitem nicht) - aber sie ist trotzdem wunderschön. auch wenn die decke mit spritzbeton verklebt ist, damit da nichts auf die vielen touris runterfallen kann. unten ankern die dschunken an einem parkplatz (kein witz - da ist ein P-schild aufgestellt) - und drängen sich gegenseitig ab. klasse, wie die skipper da agieren.

danach geht's in das kajak - ich will noch etwas andere fotos schießen - aber dank viel wind komme ich als alleinkapitän eines zweimannkajaks nicht allzu gut voran, werde aber immerhin etwas naß. zum ausgleich. aber auch so ist dieser ausflug in die welt der inseln nahezu von der wasseroberfläche aus sehr schön.

danach ankern wir in einem gebiet, das fast zu 360° mit inseln umgeben ist. draußen sehen wir, daß wind (mindestens stärke 4) und seegang herrschen - für uns ist es angenehm ruhig. bis die schotten, schon ziemlich alkoholgeschwängert mit karaoke und lautstarker 'musik' beginnen. wo der sog. song '1,2 polizei, 3, 4 grenadier, 5... herkommt ist uns schleierhaft, aber ihn auch noch mit 110 db mehr als 15 minuten lang zu hören ist einfach unerträglich. immerhin unterbricht das abendessen diese etwas anstrengende phase - die danach aber sofort wieder einsetzt. auf unseren wunsch, die lautstärke zu reduzieren, reagiert thung nur mit der aussage, daß jetzt für 30 minuten disco gemacht würde.

nach weiteren 20 minuten mit dieser vortrefflichen beschallung und erwin's versuch, durch ohrenzuhalten zu überleben, überkommt mich der heilige zorn und ich sch...e die schotten und den guide derartig zu, daß ihnen nicht mehr allzu viel übrig bleibt, als auf diesen nonsense zu verzichten. was mir aber nicht viel freunde unter ihnen macht. immerhin ist der guide ab sofort total kleinlaut zu mir - bekommt aber in der finalen bewertung die mit abstand schlechteste beurteilung. mit begründung.

nachdem wir dann um 22:30 im bett sind, beginnt nochmals leicht gedämpftes karaoke und 1,2... aber irgendwie kommen wir doch zum schlafen.

morgens ist es wieder diesig, aber es wird kontinuierlich ein bißchen besser. anscheinend sind die morgen etwas fotogener - aber dafür schippern wir in eine deutlich weniger spektakuläre gegend - die natürlich trotzdem nach wie vor unglaublich schön ist. aber - wir sind halt schon seeeehr wählerisch geworden.

dann werden wieder mal menschen ausgetauscht - diesmal von schiff zu schiff und schließlich erreichen wir wieder eine stabile besetzung - diesmal mit einem pärchen aus berlin (sie hat gerade das studium abgeschlossen und er ist skateboard-profi - auf reisepause), einem aus hamburg (beide ärzte) und einem aus sydney (da wohnen sie, sind aber aus kolumbien resp. barcelona). alle sehr nett - aber die schotten sind auch noch da, gehen uns aber mit bier in der hand eher aus dem weg.

da wir heute also schon sehr aktiv waren, steht als nächster programmpunkt ein lunch in einem abfüllrestaurant in halong auf dem plan. trotz 1000 facher abfertigung ist das essen gut und schließlich werden wieder neue gruppen für die fahrt nach hanoi zusammengestellt. dummerweise bleiben uns die schotten nicht erspart - machen sich aber auch nicht mehr bemerkbar.

nach dem neppstopp (eigentlich wollte ich den nicht mehr erwähnen) sind wir dann rasch in hanoi - die zeit vor dem stopp habe ich wieder mal komplett verschlafen.

zwischenzeitlich haben wir schon mal für die rückreise geplant und uns vorgenommen, mal nach flügen von ho chi minh city nach bangkok zu suchen. auf dem weg zum travel agent treffen wir - wie könnte es anders sein - wieder mal auf mike, der uns begleitet. für den 18.12. gibt es keinen flug, der uns so frühzeitig nach bkk bringen würde, daß wir unseren flug nach mch sicher erreichen würden. am vortag gibt's nur noch einen relativ billigen flug - aber bei dem kommen wir erst abends in bkk an. mal schauen, was wir da machen, denn alternativen gibt es bei unserer route nicht (mehr).

kürzlich hatte ich auf der vorbeifahrt mal ein ciao café gesehen und da wollen wir drei jetzt noch unbedingt hin. endlich mal wieder einen espresso und für erwin einen kuchen. naja, so richtig gut ist der espresso auch wieder nicht - erinnert aber schon entfernt (das kommt von: aus der ferne) wieder mal an die heimat. erwin's kuchen erweist sich dagegen als vorzüglich - eine gute basis für ein abendessen. nach dem verabschieden von mike - der mit dem nachtzug nach lao cai will und dort seinen privatfahrer (!) trifft - suchen wir noch nach einem friseur, denn meine barttracht hat sich schon sehr richtung mudschaheddin entwickelt - finden aber (noch) keinen passenden.

schließlich treffen wir noch nadine und toni, die endlich ihre pässe und gestern auch die geldüberweisung aus der schweiz bekommen haben und deshalb wenigstens eine eintagestour zur halong bay einlegen konnten. wir genießen unser letztes gemeinsames abendessen - schade nur, daß wir die drei tage nicht gemeinsam verbringen konnten.

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