Sonntag, 23. November 2008

081122 - geistige und koerperliche nahrung ……

...... oder vom Ho Chi Minh Mausoleum zum Segafredo.

Das war - ganz kurz und ein pisschen pointiert - unser letzter Tag in Hanoi.

Morgens war es wieder diesig - aber das sind wir ja mittlerweile hinlaenglich gewoehnt - und da marschieren wir los Richtung Mausoleum, One Pillar Pagoda und was auch immer in der Naehe zu besuchen ist. Der Weg ist ein bisschen laenger als erwartet, weil naemlich unsere Hotelkarte nicht ganz massstaeblich ist - je weiter vom Stadtkern, desto groesser der Massstab.

Wir passieren ein katholische Kirche - nicht sehr bemerkenswert, auch wenn sie gerade mit Pflanzen geschmueckt wird und kommen dann langsam in die Naehe unseres Ziels. Den Praesidentenpalast vor Augen laufen wir darauf zu und kommen zu dem erwarteten Riesen-Platz, auf dem Ho Chi Minh seine beruehmte Rede gehalten hat. Riesig, grasbewachsen und leer - daneben das Mausoleum.

Unser erster Kontakt mit dem Militaer endet mit einem barschen NO - der Praesidentenpalast darf nicht fotografiert werden - was totaler Bloedsinn ist, denn spaeter gehen wir mit hunderten anderen dran vorbei, ohne Absperrung, resp. innerhalb der Absperrung.

Der Weg zum Mausoleum fuehrt ueber den Platz, von dem wir gleich mit Trillerpfeife vertrieben werden. Nicht betreten! Steht zwar nirgends, muss man anscheinend wissen, oder sich anpfeifen lassen. Uns wird bedeutet, dass wir den gesamten Platz zu umrunden haben, bevor wir auf den Mausoleums-Einlass kommen. Na prost - das werden Kilometer.

Anderen geht es genauso - und zwei anscheinend einheimische Maedels koennen offenbar gar nicht genug vom Angepfiffen werden bekommen - obwohl der Soldat sooo huebsch auch nicht ist. Und grimmig aussieht.Nach einer aeusseren Sightseeing Tour um das gesamte Gelaende naehern wir uns dann doch dem Eingang. Keine Sperre, aber ein Schild, dass Taschen abzugeben sind. Ich opfere also meine Fototasche, die Kameras duerfen wir aber behalten. Versteht wer mag. Danach geht’s wieder meilenlang innerhalb der Abzaeunung die Richtung zurueck, die wir gerade gekommen waren. Wir passieren einen Brunnen vor dem Ho Chi Minh Museum, um dann doch auf das Ende einer wartenden Menschenschlange zu stossen. Nach weiniger Zeit werden wir eingelassen, muessen uns aber einen Anschiss (nein - kein Pfiff) anhoeren, dass wir gefaelligst in Zweierreihen zu laufen haetten. Ich hing einen halben Meter hinter Erwin… und das ist NATUERLICH nicht zulaessig. Eine weitere Sperre spaeter bekommen wir kleine Stofftaschen, in die wir Handies und Kameras zu packen haben. Also geben wir sie notgedrungen doch ab, wissen aber nicht, wie das mit der Gepaeckrueckgabe funktionieren soll. Ausser NO kennen die Milis offenbar kein englisches Wort.Aber wir sind ja nicht so und marschieren brav die Paradestrasse entlang - den Fussweg duerfen wir mal wieder nicht betreten, weil dort immer eine Dreierschaft von stechschreitenden Weissuniformierten unterwegs ist - bis zum Eingang. Wo uns grimmig dreinschauende Milis empfangen. Das Mausoleum ist schnell besucht - kein Stehenbleiben, nur ein kurzer Blick auf die sterblichen Ueberreste, dann geht's gleich wieder raus. Und - oh Wunder - unsere Kameras sind schon da.

Dann erst muessen wir Eintritt bezahlen - das Mausoleum ist frei. Im Park verstreut liegen die Haeuser, in denen HCM von 1946-1969 regiert und gewohnt hat. Da der Vietnamkriegprotest meine erste oeffentliche politische Aktion war, ist das auch fuer mich persoenlich ein Blick zurueck in die Vergangenheit.

Langsam machen wir uns dann auf den Weg zum Tempel auf einer Saeule, der zwar historisch aeusserst wichtig ist, aber optisch wenig beeindruckt. Insbesondere mit den vielen Besuchern.Schliesslich haben wir nur noch 20 Minuten Zeit, das Museum zu besuchen - beeilen uns entsprechend und bekommen deshalb nur marginal viel Information mit.

Endlich gibt's dann auch wieder unsere Taschen zurueck und wieder voll bepackt wandern wir Richtung See, resp. Nudelsuppe, resp. Segafredo.

Dazwischen passieren wir wieder mal die beruehmte Stelle mit den Bahngleisen im Wohngebiet. Erwin findet endlich einen Uhrmacher (dann natuerlich beliebig viele, da ja alle in einem Viertel sind) - aber der kann oder will seine Uhr nicht reparieren. Muss sie halt mit Tesa auskommen und das wird die naechsten paar Wochen schon noch halten.

Dann scheiden sich unsere Geister, da ich blitzschnell erkannt habe, dass wir nicht nur in der Naehe von Nudelsuppen auf den Trottoirs sind, sonder auch in der Naehe von KFC - was ein gegrilltes Huehnchenteil implizieren koennte. Unsere Lunches schliessen wir dann noch mit den bekannten exzellenten Espressi beim Segafredo ab und machen uns auf den Weg ins Hotel.Bald werden wir abgeholt - sehr puenktlich, sehr zuverlaessig, wie bisher alles in Vietnam - und machen uns auf den Weg zum Flughafen.Der liegt muenchnerisch weit ausserhalb, ist aber sehr ueberschaubar. Nach einigen Wirren, wo wir denn bitte fuer einen Auslandsflug einchecken koennten - alles ist mit domestic departures beschrieben - genehmigen wir uns noch einen Drink im Restaurant.Und dann geht's per Laos Air nach Luang Prabang.

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