Samstag, 13. Dezember 2008

081213 - floating

Die floating markets - Ziel unseres heutigen Vormittagsausflugs auf dem Can Tho River - nicht dem Mekong. Der fließt zwar hier auch, aber da gibt's die Touren zu den Markets nicht. Oder keine Märkte auf Booten.

Den Sonnenaufgang konnten wir auf der Fahrt nicht mehr genießen, denn trotz frühen Aufstehens sind wir ja 'erst' um 06:30 losgefahren. Mit Lap - unserem vietnamesischen Bootsführer. Klar, daß mir gleich das bayerische - wird schon ein guter Lap sein - auf der Zunge lag. Mal sehen.

Zunächst einmal - ist es wieder mal diesig; das scheinen wir auf dieser Reise gepachtet zu haben. Keine Farben, alles fad und flau und flach im Fotokasten. Schade.

Denn die Ufer sind wirklich interessant - zunächst noch dicht bebaut auf der rechten (steuerbord) Seite, links dominieren kleine Häuser, meist gemauert, oft aber auch noch aus Naturstoffen wie Holz und Palmengeflecht gebaut. Und alle mit Wasserspülung im Klo: Die Häuschen sind oft angebaut, manchmal auch separat und liegen immer direkt über dem Wasser. Na Mahlzeit - vor allem wenn man bedenkt, daß der Frühsport sich hier in Duschen und Geschirrwaschen im Fluß erstreckt. Aber - auch das scheint zu funktionieren. Auf unserer Route sehen wir oft waghalsig beladene Frachter, deren Wasserlinie über die Bordkante reicht; die Wasserschutzpolizei scheint das nicht zu sehen, oder nicht zu interessieren, oder es ist ganz einfach üblich.

Außerdem passieren wir noch eine Brückenbaustelle - nicht ganz so gigantisch, wie die über den Mekong, aber auch diese ist beeindruckend.

Nach einer guten Stunde erreichen wir den ersten Markt. Hier sind noch einige Touristen anzutreffen, aber bei weitem nicht so viele, wie beschrieben. Meist werden Lebensmittel verkauft, die Händler docken jeweils bei ihren Kunden an - oder auch mal umgekehrt. Es ist ein interessantes Gewimmel, lebendig, und nicht auf Tourismus gemacht, wie die schwimmenden Märkte in Bangkok. Eine halbe Stunde weiter liegt dann ein deutlich kleinerer Markt, durch den wir mit unserem Boot 'schlendern'. Immer wieder müssen mal die Hände ran, um zwischen Booten hindurchzunavigieren, sich abzustoßen oder andere heranzuziehen. Leider meint Lap aber, daß wir nicht genügend Zeit hätten und so beenden wir den Besuch schon nach einer Viertelstunde.

Die Rückfahrt wirführt uns zunächst in einen Kanalfluß (canal river), der beschaulich vor sich hin fließt und durch die dichte Ufervegetation äußerst träumerisch wirkt. Wir tuckern so ganz gemächlich dahin, einmal zusammen mit einem anderen Boot, wobei sich die Bootsführer über irgendwas unterhalten. Den üblichen Ausflug auf eine Fruchtplantage schenken wir uns zugunsten der weiteren sehr beschaulichen Fahrt. Nach einiger Zeit sehen wir, daß die Flußrichtung sich umkehrt: wir waren bei Gegenströmung in den canal river eingefahren und bei einem Zufluß fahren wir auf einmal in Strömungsrichtung.

Das ist übrigens auch der Grund für den Pegelanstieg des Can Tho Flusses, den ich gestern beschrieben habe: Normalerweise fließt er IN den Mekong, am Abend drückt der Mekong aber anscheinend für einige Zeit so massiv in den Zufluß, daß sich die Fließrichtung umkehrt.
Danach genießen wir nochmals den ersten floating market, bevor es weiterhin gemächlich zurück zur Anlegestelle geht.

Am Nachmittag wollten wir den Mekong sehen und entschließen uns, dahin zu gehen. Es ist heute unglaublich warm: Deutlich über 30° im Schatten, und oft laufen wir ohne Schatten dahin. Wir erreichen schließlich den Strom und entschließen uns, mit einer der Fähren aufs andere Ufer überzusetzen. Kosten: 8 Cent für beide! Drüben ist es eher ländlich, weit weniger aufgeräumt als im großen Can Tho. Und sogar die Getränke sind teurer - sehr zu unserer Überraschung. Wir bleiben nicht lange, sondern nehmen die gleiche Fähre retour - natürlich sind wieder 8 Cent zu bezahlen und versuchen, einen anderen Weg in die Stadt zurückzulaufen. Nach etlichen Umwegen müssen wir aber feststellen, daß das nicht so einfach ist - also mehr oder weniger gleich retour.

Bei einem Café wollen wir noch kurz pausieren, und Erwins Bestellung eines heißen Kaffee mit süßer Milch mutiert zu einem Eiskaffee: kalter Kaffee mit Eisbrocken drin. Schwarz ist er und stark und kalt. Erst nach langwierigen Erklärungsversuchen versteht uns die Caféeuse und serviert den erwarteten Vietnamesischen Kaffee.

Morgen werden wir nach einem mehr oder weniger faulen Vormittag mit dem Speedboat den Mekong und seine Kanäle entlangbrausen - HCMC oder Saigon: Wir kommen.
Wo wir schlafen werden? Scheint schwieriger zu sein, als erwartet. Es ist jetzt wirklich Hochsaison und unsere Anfragen sind bisher negativ beantwortet worden. Mal sehen...

Keine Kommentare: